Ausländer-Abstimmung im Hockey
Die Swiss League hat Angst vor Salami-Taktik

Gemeinsame Sache vor der Abstimmung? Die National League bringt ihre Schäfchen ins Trockene. Was sagen Vertreter der Swiss League?
Publiziert: 07.11.2018 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2018 um 23:05 Uhr
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Stehen in Zukunft acht oder zehn Ausländer auf dem Eis?
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Bei der Abstimmung um die Anzahl der Ausländer in der National League (am 14. November) wird die Swiss League konsequent ausgeschlossen. Obwohl mit der Liga-Qualifikation eine gemeinsame Schnittstelle vorhanden ist. Aktuell dürfen im Duell um den Auf- oder Abstieg drei Ausländer eingesetzt werden.

Ein Kompromiss für beide Lager: Wer in Abstiegsgefahr ist, muss auf einen Importspieler verzichten, der Herausforderer kann (muss) eine zusätzliche ausländische Fachkraft engagieren. EVZ-CEO Patrick Lengwiler: «Wird der Antrag angenommen, können wir davon ausgesehen, dass ein Vorstoss betreffend Anpassung der Liga-Qualifikation folgt. Dabei würden die National League-Klubs dann alle am gleichen Strick ziehen.» 

Nicht auf die besten Spieler verzichten

Heisst: Das Ausländer-Kontingent in der Liga-Quali würde zu Gunsten der National-League-Klubs häppchenweise aufgestockt. Auf mindestens vier, möglicherweise gar fünf Ausländer. Das Argument der NL-Klubs: Wenn es um die Existenz geht, können wir nicht auf unsere besten Spieler verzichten. 

Der neue Geschäftsführer des Swiss-Ligisten EHC Olten, Patrick Reber: «Müssten wir zwei oder gar drei zusätzliche Ausländer engagieren, hätte das nicht nur weitreichende finanzielle Konsequenzen. Es wäre auch eine Herausforderung, in kurzer Frist mehrere neue Spieler in die Mannschaft zu integrieren.»

«Dann hätten wir eine geschlossene Liga»

Gian Kämpf, Geschäftsführer und designierter Präsident beim SC Langenthal: «Mehr Ausländer bedeuten in letzter Konsequenz, dass ein Swiss-League-Klub für den Aufstieg noch mehr Hürden überwinden muss. Dann hätten wir de facto eine geschlossene Liga. Für mich zielt diese Diskussion aber grundsätzlich in die falsche Richtung. Wir sollten uns vielmehr um die Ausbildung der Schweizer Gedanken machen und unseren jungen Spielern mehr Vertrauen schenken.»

Keine Stellungnahme von Absteiger Kloten

Kämpf gibt ein klares Votum für konsequente Durchlässigkeit ab, den direkten Auf- und Abstieg. «Nicht nur aus der Perspektive eines Swiss-League-Vertreters der richtige Weg. Dafür muss man den A-Klubs mit flankierenden Massnahmen aber die Angst vor dem Abstieg nehmen.»

Aus rein sportlicher Sicht wäre die Variante mit je zehn Klubs in National- und Swiss League zu bevorzugen, sagt Kämpf. «Aber machen wir uns nichts vor, das ist politisch nicht durchsetzbar.»

Im Lager von Absteiger Kloten wollte man keine Stellungnahme betreffend Ausländerdiskussion abgeben. 

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