2000 Dollar für Quarantäne?
Servette-Profi wehrt sich gegen Corona-Wirrwarr in Kanada

Punkte und Petition. Sierre-Topskorer und Genf-Goalgetter Guillaume Asselin wehrt sich dagegen, dass Hockey-Profis bei einer Rückkehr nach Kanada wie Touristen behandelt werden.
Publiziert: 11.03.2021 um 15:00 Uhr
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Er ist ein Volltreffer: Ich vier Spielen mit Servette hat Sierre-Ausleihe Guillaume Asselin sechs Tore geschossen.
Foto: Bastien Gallay/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Er ist ein Volltreffer! Wenn Servette von SL-Klub Sierre Stürmer Guillaume Asselin für einen verletzten Söldner holt, sind Tore garantiert. In vier Spielen hat der Kanadier sechs Tore geschossen – und vor allem mit dem Hattrick gegen Lausanne bewiesen, dass er auch in der höchsten Liga zu grossen Taten fähig ist.

Genau so engagiert ist der 28-Jährige neben dem Eis. Der Grund: Die seit dem 22. Februar geltenden, verschärften Einreise- und Quarantäne-Bestimmungen in seiner Heimat stossen bei Asselin auf Unverständnis, wie er dem «Journal de Quebec» sagt. Kanada stuft Hockeyspieler im Ausland nicht als «wesentlich Reisende» ein – sondern als Touristen!

Verschärfte Einreisebestimmungen

Deshalb müssten sie bei ihrer Heimkehr nach Saisonende in eine obligatorische zweiwöchige Quarantäne in ein dafür vorgesehenes Hotel, die Kosten bis zu 2000 kanadische Dollar (rund 1500 Franken) verursachen können. Dagegen wurde eine Petition lanciert, die auch von mehreren Hockeyprofis, die im Ausland engagiert sind, unterschrieben worden ist. Einer von ihnen ist Sierre-Topskorer Asselin.

«Es macht keinen Sinn, dass wir nicht auf der Liste der wesentlichen Reisenden stehen», sagt der frischgebackene Vater von Söhnchen William (5 Wochen) dem Medium. Für ihn sei es fragwürdig, gleich behandelt zu werden wie ein Urlauber, der aus Mexiko zurückkehrt. «Wir sind seit August weg und arbeiten hier. Diese Bestimmung müsste überarbeitet werden.»

Für Olympia-Sportler lockern, für Hockey-Profis nicht

In der Petition, die an Kanadas Premierminister Justin Trudeau adressiert ist, steht deshalb unter anderem: «Diese Kanadier sind ausser Landes, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sich und ihre Familien zu ernähren. Für diese professionellen Eishockeyspieler ist diese Karriere im Ausland unerlässlich. Diese vertragliche Arbeit in Übersee ist für ihr finanzielles Überleben von entscheidender Bedeutung.»

Kanadas Regierung hat zwar angekündigt, die Massnahmen beispielsweise für Rückkehrer von Olympia in Tokio und Peking zu lockern, also auch für Sportler. Aber noch nicht explizit für Hockey-Profis im Ausland. Deshalb macht Asselin Druck, er hat Kontakt aufgenommen mit dem Abgeordneten seines Heimat-Bezirks Louis-Saint-Laurent in der Provinz Quebec. Gérard Deltell versichert gegenüber «Journal de Quebec», dass er es überprüfe.

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