Als Sean Simpson nach der 2:4-Pleite in Biel gefragt wurde, wie viel Zeit er benötige, um die Flyers auf Kurs zu bringen, sagte der neue Kloten-Coach: «Ich hoffe, nur dieses eine Spiel.» Die Hoffnung des Kanadiers wird enttäuscht. Der Vizemeister verliert gegen Lausanne auch den zweiten Strich-Knüller innerhalb von 24 Stunden – und liegt nach der 0:2-Pleite schon fünf Punkte hinter einem Playoff-Platz.
Und das, obwohl Captain Victor Stancescu – er fällt mit einer Fussprellung aus – vor Simpsons erstem Auftritt noch sagte: «Der Trainerwechsel gibt Schub.» Doch davon ist bisher nichts zu sehen.
Kloten präsentiert sich weiterhin harmlos, verliert fast jeden Zweikampf – und findet gegen Lausannes Abwehrmauer kein Rezept. Selbst aus 79 Sekunden doppelter Überzahl schaut nichts Zählbares heraus.
Die Fans quittieren die Leistungen mit Pfiffen. Und auch Simpson versteht die Welt nicht mehr. «Normalerweise zeigt ein Team eine Reaktion, wenn ein neuer Trainer kommt. Egal, wie der Mann heisst. Doch diesmal gab es überhaupt keine Reaktion», sagt der 54-Jährige und fügt scherzend an: «Aber ich nehme es nicht persönlich.»
Das Unheil beginnt gegen Lausanne schon nach 35 Sekunden. Peter Mueller scheitert mit einem Penalty. Sofort herrscht bei den Flyers wieder pure Verunsicherung. Zwei Minuten später gelingt Hytönen in Überzahl prompt das 1:0. «Das Selbstvertrauen ist völlig weg. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist», so Simpson. «Die Spieler versuchen zu kämpfen, aber mir fehlen die Leidenschaft und der absolute Wille.»
Der ehemalige Nati-Coach gibt den Spielern nun vier Freitage: «Sie müssen das Hockey komplett vergessen – und den Kopf wieder freikriegen. Denn so geht das nicht.» Auch er selbst brauche nun Zeit, um die letzten Tage zu verarbeiten.
Simpson bleiben 17 Spiele, um die Playoffs noch zu erreichen.