Warrior steht auf seinem Shirt. Und Warrior – Krieger – nennen ihn die Teamkollegen. Er selbst sagt: «Ich fürchte mich vor Mäusen und Schlangen. Im Hockey aber fürchte ich nichts und niemanden. Am besten spiele ich mit Schmerzen.» Gemeint ist SCB-Verteidiger Beat Gerber (38).
Am Mittwoch bestritt der Ex-Langnau-Junior, der vor 18 Jahren in die Hauptstadt zügelte, gegen Zug (2:5) seine 1000. Partie für den SCB. «Der Materialchef machte mich nach dem 999. Spiel darauf aufmerksam. Ich dachte, es dauere noch etwas», gesteht Gerber. Er fühle «Stolz» – auch wenn es zum Jubiläum eine Niederlage absetzte: «Ich gab vollen Einsatz. Leider reichte es nicht.»
Und was hat der gelernte Schreiner zur Aufnahme in den 1000er-Klub bekommen? «Bisher nichts», so Gerber. Er selbst hängte in der Kabine Geld auf, das im Falle eines Sieges in die Teamkasse geflossen wäre. Um welchen Betrag es sich gehandelt hätte, will Gerber nicht verraten. Typisch!
Gerber und sein Ferrari
Der dreifache Vater ist kein Mann der grossen Worte, steht nicht gerne im Mittelpunkt. Er fährt zwar einen Ferrari, würde aber nie vor einem Restaurant parkieren. Aus Angst, man könnte ihn für einen Angeber halten. Dass sich Gerber beim letzten Meistertitel 2019 weigerte, als Erster den Pokal zu stemmen, passt ins Bild. Erst nach dem Cup-Sieg liess er sich von Captain Simon Moser überzeugen. Doch wer nun in Gerber einen Langweiler vermutet, irrt.
Vor Corona liess das Team die Saison jeweils auf Mallorca ausklingen. «Malle ist Bidus Welt. Er gibt Gas wie ein Junger. Mich würde nicht überraschen, wenn man ihn nach der Karriere im Bierkönig antreffen und er eine Bar eröffnen würde», scherzte einst Ramon Untersander.
Noch zwei Spiele bis zum Seger-Rekord
Mit sechs Titeln ist Gerber, der im Januar 2020 David Jobin (932 Spiele für den SCB) als Rekordhalter abgelöst hatte, beim SCB auch punkto Meisterehren einsame Spitze. Eine weitere Bestmarke könnte er noch heuer egalisieren. Gerber, der schon 165 Spiele für Langnau absolvierte, fehlen zwei Spiele, um beim Total mit Mathias Seger (insgesamt 1167 NL-Einsätze) gleichzuziehen. Doch dazu muss Bern am Freitag den EVZ bezwingen. Sonst herrscht für diese Saison Feierabend.
Gerber, der bis 2022 verlängert hat, bleibt cool: «Wir haben bewiesen, dass wir Zug schlagen können. Und verfügen über genügend Erfahrung.» Wenn es einer weiss, dann Gerber. Er wird vor dem Match geehrt.