Man muss kein Aluhuttragender Verschwörungstheoretiker sein, um sich zu fragen: Warum baut die Forschung selbstfahrende Motorräder? Ein Motorrad ist doch ein Spassvehikel, viel mehr noch als ein Auto. Wo soll das Motorrad denn hinfahren, so ganz allein? Wenn es selbstständig den Schwiegermutterbesuch am Sonntag erledigen will, gut. Aber die Vierpässetour über Grimsel, Furka, Nufenen und Susten macht ohne Fahrer überhaupt keinen Sinn.
Oder verfügt das Motorrad etwa über genug künstlichen Verstand, um sich den schönsten Aussichtspunkt auszusuchen und die Panoramabilder dann via Bordcomputer seinem Besitzer zu schicken, der zu Hause auf dem Sofa rumfläzt?
Der Gedanke an einen Aufstand der Maschinen macht Angst. Vielleicht doch präventiv den Aluhut aufsetzen? Spinnt man den Gedanken weiter, ist man beim Sport: Motorradrennen ohne Fahrer. Das Feld Rad an Rad von Start bis Ziel, Kapriolen und Ausfälle ausgeschlossen oder nur möglich, wenn einer CPU die Sicherungen durchbrennen oder der Töff mitten im Rennen die Lust verliert und nach Hause fährt.
Auch sonst: keine Sportler mehr aus Fleisch und Blut, nur künstliche Intelligenz. Launen und Gefühlsregungen fehlen, auf Fussballplätzen und Eisfeldern gibt es nur noch perfekte Spiele. Ohne Tore und Emotionen allerdings, weil Roboter mit ihren Algorithmen nicht auf dumme Gedanken kommen: spontane Gewaltausbrüche ausgeschlossen.
Torhüter sind nur auszutricksen, wenn zuvor das gegnerische Netzwerk gehackt und dem Goalie ein Trojaner verpasst werden kann, ein virtuelles Abführmittel via Stromladung als Pausentee der Zukunft. Nur die Schiedsrichter müssen menschlich bleiben. Weil Maschinen nie in der Lage sein werden, sich zu irren.