Covid-19, Freizeitsportler 0. Das Virus hat den Spielsüchtigen den Frühling verdonnert, obwohl sich über uns wie zum Hohn ein permanentes Hoch zusammengebraut hatte. Ab 11. Mai ist Golf- oder Tennisspielen wieder erlaubt, dann darf man sich in der Beiz auch wieder an die Tische setzen. Die Ansteckungsgefahr auf dem Tennisplatz ist also etwa gleich gross wie an der Tafel. Die Dauerhautverzierungssalons sind dann übrigens schon seit zwei Wochen in Betrieb.
Dann soll doch jetzt mal jemand erläutern, weshalb genau das Freizeitsportverbot Sinn machte. Das Bundesamt für Gesundheitspropaganda (BAG) hätte die Spielwiesen für Golfer oder Tennisspieler gar nie verriegeln dürfen, da wurde einfach mit der Keule alles plattgemacht, ohne Rücksicht auf Besonderheiten und Verluste.
Mit Abstandsregeln wäre aber prima auch ein Tennis-Doppel möglich gewesen, von den Golfern, die eh die meiste Zeit beim Ballsuchen im hüfthohen Dickicht neben den Spielbahnen verbringen, ganz zu schweigen. Golfer sehen sich beim Abschlag (Abstand möglich) und auf den Grüns (Abstand möglich), das Händeschütteln nach dem Spiel wird sowieso überschätzt.
Churchill sagte, Golf sei der beste Weg einen schönen Spaziergang zu ruinieren. Viel mehr als ein Lauf durch die Gegend mit anekdotischen Schlagbewegungen ist Golf wohl auch nicht. Aber Spazierengehen (im Wald zum Beispiel, natürlich mit Abstand) wurde vom BAG trotz lustigen Plakataktionen (Bleiben Sie zu Hause, alle!) zwischen den Zeilen empfohlen, der Mensch braucht ja auch Bewegung und frische Luft, nachdem er zwischen den dicht gestaffelten Regalen im Supermarkt im Combat-Modus die letzten Büchsenravioli erbeutet hat.
Das totale Embargo war bei einigen Varianten von Sport & Spiel ein Schlag ins Wasser, liebes BAG. Solidarität? Was soll das heissen? Hat damit auch nichts zu tun. Jeder, der gefahrlos raus kann um sich beim Spiel zu vergnügen, ist einer weniger, dem der Hausarrest auf die Hirnrinde drückt.