Er wird von Grosseltern an die Enkelkinder weitergegeben, Freunde bringen es Freunden bei, und selbst an Stammtischen in den Beizen jassen Jung und Alt leidenschaftlich miteinander. Doch so sehr das beliebteste Schweizer Kartenspiel die Menschen auch verbindet, die ungeschriebenen Regeln sorgen oft für lebhafte Diskussionen.
Besonders beim Schieber gibt es eine Vielzahl von Konventionen, die von Region zu Region und sogar von Familie zu Familie variieren können. Wie genau man Karten ablegt, wann man welchen Trumpf ansagt oder wie man auf Signale des Partners reagiert – all das kann von Partie zu Partie unterschiedlich interpretiert werden. Diese kleinen Unterschiede führen häufig zu hitzigen Debatten, bei denen jeder meint, «sein» Jass sei der einzig wahre. Vor allem, wenn erfahrene Jasserinnen und Jasser mit Anfängern oder Spielern aus anderen Regionen zusammenkommen, wird schnell über «richtiges» und «falsches» Spiel gestritten.
Diese Diskussionen gehören allerdings genauso zum Jassen wie die Narrenkappe zum Schellenpuur. Sie sind Ausdruck der Leidenschaft und der tiefen Verwurzelung dieses Spiels in der Schweizer Kultur. Auch wenn manchmal laut gefachsimpelt wird, am Ende des Tages ist es das gemeinsame Spiel, das zählt – egal ob man sich nun an die strengen ungeschriebenen Regeln hält oder nicht.
♠ Bis zum 23. Oktober kannst du dich auf der Internet-Plattform jass.ch für den Halbfinal qualifizieren.
♠ Gespielt wird der Schieber über 12 Runden. Während der Qualifikationsphase kannst du täglich zwei Partien spielen, am Trumpfsonntag (20. Oktober) sind es sogar fünf.
♠ Wer im Rahmen eines Qualifikationsturniers 1150 Punkte oder mehr erzielt, qualifiziert sich für den Halbfinal.
♠ Während des Halbfinals vom 24. bis 27. Oktober kannst du neu insgesamt sechs Partien spielen, davon werden die besten drei in die Rangliste eingetragen. Die 100 Spielerinnen und Spieler mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich für das Finalturnier.
♠ Unter allen Finalteilnehmenden wird am 16. November 2024 im Theater Casino Zug der 8. Schweizer Meister oder die 8. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!
♠ Bis zum 23. Oktober kannst du dich auf der Internet-Plattform jass.ch für den Halbfinal qualifizieren.
♠ Gespielt wird der Schieber über 12 Runden. Während der Qualifikationsphase kannst du täglich zwei Partien spielen, am Trumpfsonntag (20. Oktober) sind es sogar fünf.
♠ Wer im Rahmen eines Qualifikationsturniers 1150 Punkte oder mehr erzielt, qualifiziert sich für den Halbfinal.
♠ Während des Halbfinals vom 24. bis 27. Oktober kannst du neu insgesamt sechs Partien spielen, davon werden die besten drei in die Rangliste eingetragen. Die 100 Spielerinnen und Spieler mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich für das Finalturnier.
♠ Unter allen Finalteilnehmenden wird am 16. November 2024 im Theater Casino Zug der 8. Schweizer Meister oder die 8. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!
Wir werfen mit Jass-Profi Föns einen Blick auf die häufigsten Fehler beim Schieber – und wie du sie vermeidest.
Die Karte zu früh spielen
Ein häufiger Anfängerfehler, der sich aber auch bei erfahrenen Spielerinnen und Spielern einschleichen kann, ist, eine Karte zu früh auf den Tisch zu legen. Jassen erfordert eine gewisse Konzentration und Ruhe. Wer zu schnell spielt, verliert oft den Überblick über das Geschehen.
Föns-Tipp: Lieber ein, zwei Sekunden mehr überlegen und nicht einfach vorschnell eine Karte auf den Tisch legen. Meistens passieren solche unüberlegten Fehler, wenn man schiebt und die Partnerin oder der Partner angeben muss. Oder wenn man den Puur nicht bringt, obwohl man ihn hat. Wer hektisch und unüberlegt spielt, verschenkt so viele Punkte.»
Die Trumpffarbe vergessen
Jedes Mal, wenn eine Partie beginnt, wird eine Trumpffarbe bestimmt. Manchmal vergisst man im Eifer des Gefechts, welche Farbe Trumpf ist – ein fataler Patzer, der das gesamte Spiel beeinflussen kann.
Föns-Tipp: «Ich gebe zu, das ist mir auch schon passiert. Wenn ich bereits stundenlang am Jasstisch sitze, die Konzentration nachlässt und meine Gedanken abschweifen. Im privaten Rahmen sollte man immer wieder eine kurze Pause einlegen, um den Kopf zu lüften. Was auch hilft, ist, sich mental im Kopf vor Augen zu halten, welche Farbe Trumpf ist und welche bereits ausgespielt wurden.»
Partnerin oder Partner ignorieren
Beim Schieber kommt man als Einzelkämpfer oder Einzelkämpferin nicht weit. Ein häufiger Fehler ist, nicht genügend auf die Karten der Partnerin oder des Partners zu achten oder die Signale zu ignorieren. Gute Kommunikation und das Verstehen der Spielweise des Mitspielers sind entscheidend für den Erfolg.
Föns-Tipp: «Leider gibt es immer wieder Jasserinnen und Jasser, die nur mit den eigenen Karten spielen. Die nicht darauf achten, was der Partner anzieht oder verwirft. Wenn meine Partnerin beispielsweise Schelle verwirft und ich Schelle bringe, nur weil ich bei dieser Farbe stark bin. Wenn ich Obenabe mache und das Ass bringe, erwarte ich von meinem Partner, dass er beim ersten Stich den König angibt. Dasselbe bei Undenufe mit der Sieben.»
Zu oft und zu schnell schieben
Beim Schieber ist das Schieben eine beliebte Option, wenn man glaubt, mit seinen Karten keinen Vorteil zu haben. Doch viele Jasserinnen und Jasser neigen dazu, vorschnell zu schieben, ohne ihre Karten genau zu analysieren. Oft wird dabei übersehen, dass auch eine vermeintlich mittelmässige Hand erfolgreich sein kann, wenn sie geschickt gespielt wird.
Föns-Tipp: «Bevor du schiebst, solltest du dir immer gut überlegen, ob es auch Sinn macht. Und behalte im Hinterkopf, dass du eine Partnerin oder einen Partner hast, der dein Blatt vielleicht perfekt ergänzen könnte. Zu lange studieren ist aber auch nicht gut, dann verunsichert man zusätzlich noch den Partner.»
Zu berechenbares Spiel
Erfahrene Jasserinnen und Jasser kennen die Strategien ihrer Mitspielerinnen und Mitspieler oft in- und auswendig. Ein Fehler, der vor allem bei langjährigen Jasspartnern auftritt, ist, zu berechenbar zu spielen. Wenn der Gegner genau weiss, welche Karte du wann ausspielen wirst, wird es schwierig, zu gewinnen.
Föns-Tipp: «Probiere hin und wieder andere Strategien aus und spiele unvorhersehbar, um deine Gegner zu überraschen.»
Fehler gehören zum Jass dazu
Auch die besten Jasserinnen und Jasser sind nicht vor Fehlern gefeit. Doch gerade diese kleinen Patzer machen das Spiel oft erst so richtig spannend. Wichtig ist, aus seinen Fehlern zu lernen und immer mit Freude und Gelassenheit ans Jassen zu gehen. Denn beim Schieber zählt nicht nur das Gewinnen, sondern auch der Spass am gemeinsamen Spiel. Jassen ist und bleibt eine Kunst – und jeder Fehler ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Schieber-Meisterin oder Schieber-Meister.
Föns-Tipp: «Fehler sind nicht so schlimm, daraus lernen wir und werden besser. Ein guter Tipp von mir, den meine Tochter Jasmin leider nicht beherzigt, ist, nicht auszutrumpfen. Das lohnt sich nur, wenn man noch Asse in der Hand hält. Und ich würde Obenabe oder Undenufe nur im Notfall machen. Die letzten zwei Stiche können gut und gern 60 Punkte geben. Bei einem geschobenen Obenabe oder Undenufe sollte man zudem mindestens drei Farben abdecken können, sonst kann es zu einem Kontermatch kommen.»