Rädelsführer der bärenstarken Glarner-Bande ist Matthias. Er gehört spätestens seit dem Eidgenössischen Schwingfest zu den bösesten Sägemehltieren des Landes. Der Sport- und Betriebswissenschaftsstudent schlungte sich in Aarau auf den 4. Rang.
Sein um ein Jahr jüngerer Bruder Stefan bringt seit dieser Saison viel Schwung auf die Schweizer Fussballplätze: Vor zwei Wochen erzielte der Verteidiger gegen Meister Zürich für Thun sein erstes Super-League-Tor.
Katrin spielt ebenfalls Fussball – die Gymnasiastin gehört zum Stamm der U17- Nati. Wenn wunderts, dass ihre grossen Vorbilder ihre Brüder sind: «Durch Matthias und Stefan sehe ich, wie viel Einsatz und Disziplin es braucht, um im Sport erfolgreich zu sein.» Während Katrin noch zu Hause bei den Eltern wohnt, teilen sich Matthias und Stefan eine 3 ½-Zimmerwohnung in Thun. Matthias: «Stefan ist nicht nur mein Bruder, er zählt auch zu meinen besten Freunden. Und wir treiben uns gegenseitig an.»
Wenn es ihm auf dem Fussballplatz läuft, dann läufts bei mir meistens auch im Sägemehlring rund. Das, obwohl die Glarner Buben rein optisch ein ähnlich ungleiches Paar darstellen wie Arnold Schwarzenegger und Danny De Vito im Film «Twins». Hier das 75-kg-Leichtgewicht Stefan, da der 120-kg-Brocken Matthias. Stefan: «Von der Statur her bin ich eher nach der Mutter gekommen, während der Bruder dem Vater nachschlägt.»
Vater Andreas zählt seit Jahren zu den Schwergewichten beim SV Meiringen. Als Trainer der F-Junioren durchliefen nicht nur Stefan und Katrin die Schule des Vaters, auch der böse Eidgenosse Matthias versuchte sich zuerst als Fussballer. «Im Alter von 15 musste ich allerdings einsehen, dass ich auf dem grünen Rasen viel weniger Talent habe als der Bruder.»
Jetzt träumen die Glarner-Brothers jedoch einen gemeinsamen Traum. Matthias: «2010 findet das nächste Eidgenössische in Frauenfeld und die Fussball WM in Südafrika statt. Unser grosser Traum: Er läuft für die Schweiz im WM Final ein und ich werde Schwingerkönig. Das wärs!»