Das tägliche Ritual von Sascha Ruefer
«Ich trinke unter der Dusche einen Energy-Drink!»

Er wird geliebt. Er wird gehasst. Er unterhält. Er nervt. Nur eines tut Sascha Ruefer nie: langweilen. Jetzt feiert der TV-Star sein 20-Jahre-Jubiläum. Mit SonntagsBlick schaut er auf seine Karriere zurück.
Publiziert: 02.08.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:36 Uhr
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Ruefer im Scheinwerferlicht: «Ich hoffe, dass ich diesen Traum noch lange weiterleben darf.»
Foto: freshfocus
Von Sandro Inguscio

Dieser Typ nimmt kein Blatt vor den Mund! Wenn Sascha Ruefer im Element ist, dann brennt er. Dann lebt er das Spiel mit. Dann ist er vor ­allem eines: nie langweilig. ­Ruefer ist anders. Ruefer polarisiert. Und das seit 20 Jahren!

Gestern feierte der 43-Jährige sein Jubiläum bei der SRG. Vor 20 Jahren hatte er beim Radio seine Festanstellung bekommen. Seit 1997 ist er beim TV am Start. 1998 kommentierte er sein erstes Spiel: Bayern München – Dortmund im Olympiastadion.

Vieles hat Ruefer seither erlebt. Er ass mit einem Fürsten. Wurde von Gress zusammengestaucht. Verlor fast seinen Job. Verschlief ein Spiel. Trotzdem sagt Ruefer: «Ich hoffe, dass ich diesen Traum noch lange weiterleben darf.»

Mit SonntagsBlick lässt der TV-Star seine bisherige Karriere Revue passieren.

Mein erster Arbeitstag

Zum Glück ist mein Vater so stolz auf mich und sammelt seit Beginn meiner Karriere jeden ­Artikel, der über mich erscheint. Ich selber kann mich nämlich kaum noch an meine ­Anfänge erinnern. Geblieben ist mir vor allem mein erster Tag beim TV, als mir Rainer ­Maria Salzgeber als Götti zugeteilt wurde. Ich war damals unglaublich beeindruckt, dass ich eine Moderatoren-Legende wie Willy Kym kennenlernen durfte.

Meine schlimmste Frisur

Das mit den Frisuren ist ja immer so eine Geschmackssache. Bei der Pressekonferenz 1996 mit Nati-Trainer Artur ­Jorge sieht man mich an vorderster Front, mit Scheitelfrisur und Hornbrille. Das trug man damals halt so.

Meine aussergewöhnlichste Begegnung

In St. Moritz traf ich auf der Bobbahn Fürst Albert von ­Monaco, der mit seinem Trainer Christian Reich gerade trainierte. Wenig später reiste ich für die Champions League nach Monaco und wurde zum Essen im Yacht-Klub mit dem Fürsten eingeladen! Ich war überrascht, wie umgänglich der Fürst war. Am Ende gab er mir sogar seine ­Visitenkarte mit seiner Telefonnummer. Angerufen habe ich bis heute nicht.

Meine skurrilste Begegnung

Ich war noch ein junger Radiojournalist und durfte an ein Spiel von Xamax. Xamax verspielte eine 2:1-Führung, und ich sollte Trainer Gilbert Gress interviewen. Ich fragte also, was er in seinem Coaching falsch gemacht hatte. Er explodierte: «Wer sind Sie? Haben Sie schon einmal in der Nati gespielt? Sind Sie schon Meister geworden? Nein? Und so einer fragt mich, was ich falsch gemacht habe?!» Er machte mich live auf Sendung zur Schnecke. Danach wollte ich mit ihm nie mehr etwas zu tun haben. Dabei ist er ein wunderbarer Mensch – aber eben ein Vulkan.

Meine grösste Panne

Die ist ja ziemlich aktuell ... Ich verschlief den Halbfinal der Frauen-WM. Diese Panne wird für immer Einfluss auf mein tägliches Leben haben. Seither schaue ich 20 Mal auf den Kalender, checke alle Termine doppelt. Ich kann noch immer nicht darüber lachen.

Mein lustigster Versprecher

Das war 1998 an der WM. Italien gegen Chile. 1962 hatte es das Duell bereits einmal gegeben, ­eines der kartenreichsten Spiele aller Zeiten. Ich wollte also ­sagen, dass sich die älteren ­Zuhörer bestimmt noch daran ­erinnern. Ich suchte ein kreativeres Wort für «ältere» und dachte an die Corega Tabs ­(Reinigungsmittel für die dritten Zähne, Anm. der Red.). Doch statt Corega-Tabs-Generation sagte ich Corega-Tabs-Fraktion. Ein Sturm der Entrüstung brach über mich herein.

Mein schlimmster Moment

Der war am 25. August 2000. In meiner Karriere war es immer steil bergauf gegangen. Ich hatte den Boden unter den Füssen verloren. Meine Art kam offenbar bei den Zuhörern nicht an. Ich wurde ins Büro meines ­Vorgesetzten zitiert und dachte, dass ich wohl gelobt werde. Doch ich bekam den grössten Schuss vor den Bug in meinem Leben. Man sagte mir, dass man mich zwar nicht rausschmeisse, aber mein Pensum von 100 auf 50 Prozent reduziere und ich nicht mehr kommentieren dürfe. Es half mir, über mich nachzudenken und mich zurückzukämpfen.

Mein bekanntester Spruch

Das war in einem Spiel zwischen Celtic und Galatasaray. Smith griff über links an, liess zwei Türken stehen – und ich vergass ihren ­Namen. So kommentierte ich: Smith zieht los, vorbei an Döner und Kebab ...

Mein Ritual

Ich trinke seit Jahren jeden Morgen, sieben Tage die Woche, einen Energy-Drink – während ich unter der ­Dusche stehe! Und an einem Spieltag beginne ich schon unter der Dusche vor mich hin zu kommentieren, einfach um warm zu werden und in Stimmung zu kommen.

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