Wer Corona-Millionen will, muss mit den Spielerlöhnen 20 Prozent runter!
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Das meint BLICK:Wer Corona-Millionen will, muss mit den Spielerlöhnen 20 Prozent runter!

Das sind die Bundesrats-Bedingungen für die Profi-Klubs
Wer Corona-Millionen will, muss mit den Spielerlöhnen 20 Prozent runter!

Der Bundesrat unterstützt in der Corona-Krise den Profi-Sport: Bis zu 350 Millionen Franken stehen für Darlehen an Fussball- und Eishockey-Klubs bereit. Für den Breitensport gibts 150 Millionen.
Publiziert: 13.05.2020 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2020 um 18:08 Uhr
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Sportministerin Viola Amherd präsentiert am Mittwoch das Rettungspaket für den Schweizer Profisport.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi

Der Schweizer Profi-Sport rief nach Finanzhilfen. Jetzt gibts Millionen vom Bund – in Form von Darlehen. 350 Millionen Franken werden in den nächsten beiden Jahren in den Sport gepumpt: 200 Millionen in den Fussball, 150 Millionen ins Eishockey.

Eine Hälfte gibt es schon dieses Jahr, die zweite 2021, falls die Folgen der Coronakrise den Profiklubs das Leben weiter schwer machen und der Spielbetrieb während mindestens zwölf Monaten nur eingeschränkt möglich ist. Sprich: Solange zum Beispiel ohne Zuschauer gespielt werden muss.

Ligen sind für Kredite zuständig

«Die Situation ist schwierig für die Profiligen im Fussball und Eishockey», sagt Sportministerin Viola Amherd am Mittwochnachmittag. «Der Zusammenbruch der beiden Ligen hätte enorme Auswirkungen auf die Nachwuchsförderung und damit auf die Ausbildung, sowie auf die Medienindustrie und andere Bereiche.»

Der Sport steuere 1,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes bei, 100'000 Arbeitsplätze hingen direkt oder indirekt an der Branche, so die Bundesrätin. «Zudem hat er gesellschaftlich und gesundheitspolitisch eine zentrale Bedeutung.» Zuständig für die Kreditvergaben sind die Ligen.

Die Kredite sind an Bedingungen geknüpft:

  • Die Gelder dürfen «nicht für die Deckung überhöhter Spielergehälter eingesetzt werden», sagt Amherd. Der Schlüssel: Die Klubs, die ein Darlehen in Anspruch nehmen, müssen ihre Lohnsumme in den nächsten drei Jahren um 20 Prozent senken. «Wir werden das überprüfen», kündigt die Sportministerin an. Die Ligen hätten sich dazu verpflichtet.
  • Die Ligen müssen künftig einen solidarisch getragenen Sicherheitsfonds für künftige Risiken bilden. Das Ziel: In Zukunft sollen die Schweizer Sport-Ligen sechs Monate überbrücken können, auch wenn nicht gespielt werden kann. Amherd vergleicht die Massnahme mit den Eigenkapital-Anforderungen an die Banken nach der Finanzkrise.
  • Die Nachwuchsarbeit muss weitergeführt werden wie vor der Krise. Sprich: Das Profi-Team retten und die Juniorenabteilung zusammenstreichen soll keine Option sein.

Amherd ist überzeugt: «Der Profi-Sport kann diese Kredite zurückzahlen.» Die erste Tranche ist nach fünf Jahren fällig, die zweite nach zehn.

Darlehen sollen auch für internationale Sportverbände geprüft werden, die in der Schweiz ansässig sind und durch die Coronakrise in finanzielle Schieflage geraten. Ausgenommen hiervon: Die finanzstarken Fussball-Verbände Fifa, Uefa und das Internationale Olympische Komitee. Das IOK soll sich zu 50 Prozent an der Unterstützung beteiligen, Kantone und Bund zusammen ebenfalls mit 50 Prozent.

150 Mio. für Breitensport

Geld gibt es auch für den Breitensport. Für diesen stellt der Bundesrat dieses Jahr 50 Millionen Franken zur Verfügung, für 2021 sogar 100 Millionen. Im Gegensatz zum Profisport handelt es sich hier um A-fonds-perdu-Beiträge.

Zudem werden die J+S-Subventionen auch dieses Jahr voll ausbezahlt, obwohl wegen der Corona-Krise die Leistungen teilweise nicht erbracht werden können.

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