Die Schweiz hat richtig gewählt. Wenn einer in einem Jahr auf der Weltbühne des Tennis sieben Titel gewinnt, darunter auch zwei Grand Slams, und die Saison mit 52:5 Siegen als Zweitbester im Ranking abschliesst, sollte er als Sportler des Jahres einer Nation nicht zu toppen sein. Es konnte nur einen geben.
Roger Federer erspielt 2017 eine Sieges-Quote von 91 Prozent – eine so starke Bilanz hat er zuvor nur 2004 und 2006 erreicht. Auch in diesen besten Jahren seiner langen Karriere wurde unser Tennis-Maestro zum Sportler des Jahres gewählt. So ist es nur logisch, dass er nach insgesamt sechs Auszeichnungen – 2008 kam noch eine mit Olympia-Gold-Doppelpartner Stan Wawrinka als Team dazu – auch die siebte verdient.
Wieder geht Mountainbike-Überflieger Nino Schurter (31), dem der Sport Award in diesem ultra-erfolgreichen Jahr endlich vergönnt gewesen wäre, leer aus. Also wieder kein Überraschungs-Sieger – langweilig? Mitnichten! Denn das Erfolgsjahr Federers kam äusserst überraschend.
Nach einem glücklosen 2016 und sechsmonatiger Verletzungspause gelang dem 35-Jährigen Anfang Jahr beim Australian Open ohne jede Erwartung ein Comeback, das seinesgleichen sucht und alle aus den Socken haute. Mit 36 macht er sich mit seinem 19. Major-Titel noch zum ältesten Wimbledon-Champion der Geschichte; zum zweitältesten Grand-Slam-Sieger hinter Ken Rosewall, der 1972 mit 37 in Melbourne gewann.
An diesem Rekord kann Geschichtsbuch-Schreiber Roger die nächsten Jahre noch arbeiten. Dann gäbe es auch für den achten Sports Award wieder einen triftigen Grund.