Stan Wawrinka bewegt sich gerne im Vagen, wenn es um Ziele geht. Möglichst gut spielen, sich verbessern, Runde für Runde nehmen. Er sei nicht gut genug, um zu sagen: Dieses Jahr gewinne ich ein Grand-Slam-Turnier. Als er diesen Gedanken formuliert, steht die US-Open-Trophäe neben ihm. Frisch eingraviert: sein Name.
Nun beendet er zum dritten Mal in Folge eine Saison als Titelhalter bei einem der vier wichtigsten Turniere der Welt. Er hat auf drei verschiedenen Kontinenten auf drei verschiedenen Belägen gewonnen. Seine Erfolge sind die Antithese zu dem, was er selber sagt: Wawrinka kann sich einen Grand-Slam-Sieg zum Ziel setzen.
Und welcher wäre da naheliegender als jener in Wimbledon? Jener, der ihm noch zur Komplettierung der Sammlung fehlt. Eine Sammlung, die nur eine handvoll Tennis-Legenden vorweisen können. Zwar erinnert Wawrinka gerne daran, dass er im Südwesten Londons bisher nie weiter als in die Viertelfinals gekommen ist.
Allerdings triumphierte er sowohl in Melbourne als auch in Paris, ohne zuvor je die Halbfinals erreicht zu haben. Nach seinem bisher besten Jahr gehen ihm die Argumente aus, die gegen einen Wimbledon-Sieg sprechen. Darum sollte sich nicht wundern, wenn im Juli folgender Name auf dem Pokal steht: Stan Wawrinka.