Ist die Leistung von Vladimir Petkovic, der aus einem zusammengewürfelten Haufen von mitunter divenhaften Individualisten die beste Nationalmannschaft der Schweizer Fussballgeschichte formt, höher einzustufen als die Leistung von Severin Lüthi, der dem Jahrhunderttalent Roger Federer zur Seite steht?
Ist die Leistung von Nino Schurter, der jedes Weltcuprennen gewinnt und Weltmeister wird, höher zu gewichten als diejenige von Beat Feuz, der dem horrenden Druck gewachsen ist und bei der Heim-WM Abfahrtsweltmeister wird?
Wäre Martina Hingis mit 25 Grand-Slam-Siegen zum Ende ihrer grossen Karriere nicht die verdiente Sportlerin des Jahres?
Die Sports Awards sind Jahr für Jahr auch Anlass für grosse Diskussionen. Weil Äpfel mit Birnen verglichen werden.
Dabei gibt es nur eine Konstante. Und die heisst Roger Federer. Dass er für das nach eigener Aussage tollste Jahr seiner Karriere als Sportler des Jahres ausgezeichnet wird, ist zwingend.
Daher erstaunt es, dass das Publikum anders entschieden hat. Wohl, weil man Schurter, der zum neunten (!) Mal nominiert ist, auch mal den Triumph gönnen würde. Er kann ja nicht mehr tun, als jedes Rennen zu gewinnen.
Aber diese Wahlen sind halt keine Mitleids- und keine Sympathiewahlen. Und darum ist es gut, dass Federer von der Fachjury so klar gesetzt war.
Sonst hätten wir wieder eine absurde Sportlerwahl des Jahres erlebt.