Wäre Fischen ein finanziell lukrativer Sport, vielleicht hätte sich Germano Vailati gegen eine Fussballkarriere entschieden. «Germano ist nur Profi geworden, damit er sich seine Fischerei finanzieren konnte», witzelt Claudio Moggi, langjähriger NL-Stürmer der SCL Tigers und – wie Vailati – passionierter Fischer.
Gemeinsam haben der ehemalige Hockeyprofi und der FCB-Goalie ein Reisebüro für Fischer-Freunde mit dem Namen Fishbreak eröffnet. Zusammen will das Duo seine Leidenschaft zum Beruf machen. Claudios Zwillingsbruder, Sandro Moggi (ebenfalls langjähriger NL- Stürmer der Tigers), hat bereits vor seinem Karriereende den Grundstein dafür gelegt und verkauft Fischerei-Equipment.
Dass er nun ein Reisebüro für Fischer aufmache, sei die logische Konsequenz, so Claudio. «Wir sind die Reise-Pros und mein Bruder der Tackle-Freak! Damit garantieren wir eine kompetente Beratung von der Rute bis zum Check-in!»
Für jeden etwas dabei
Forellen fangen in Patagonien? Giant Trevallys fischen auf den Seychellen? Tarpons in Mexiko? Das Duo macht die Reise klar, kümmert sich um Unterkunft und die Ausrüstung.
Beide haben Zeit, Vailati erholt sich gerade von seiner Schulter-Operation, seine Karriere neigt sich langsam dem Ende zu, sein Vertrag beim FCB läuft im Juni aus, nach über 18 Jahren bei Lugano, Bellinzona, Sion, Metz, dem FC St. Gallen, Basel und der Schweizer Nationalmannschaft dürfte dann Schluss sein. Moggi hat seine Laufbahn bei den Tigers schon letzten Winter beendet. Zeit für eine neue Herausforderung.
In eine Branche mit Zukunft? «In der Schweiz lösen jedes Jahr über 100'000 Menschen ein Angelpatent, Tendenz steigend», sagt Moggi. Er glaubt, dass die Leute in Zeiten von Social Media und Stress nach etwas suchen, das entschleunigend wirkt. «Einfach mal abschalten, runterkommen, die Zeit geniessen», sagt Moggi.
Er selbst ist vor kurzem in Spanien gewesen, Extremadura. In einem 1-Sterne-Hotel. «Mehr braucht man doch nicht. Ein Dach über dem Kopf, die Natur und gute Bedingungen zum Fischen», so Moggi. Als Zückerchen gibts den «besten Kaffee der Welt», so der ehemalige Hockeyprofi.
Und wo fischt Vailati am liebsten? «Es gibt unzählige schöne Orte!», so der Goalie. Die meisten findet man in seinem Reisebüro.