Andy Ruiz Jr. (30) hat einen Traum. Der aktuelle IBF-, WBO- und WBA-Champion will in Tokio 2020 Box-Olympiasieger im Schwergewicht werden. So weit, so gut – könnte man meinen. Aber: Die Widerstände sind gross. Zwar wurden Profi-Boxer schon bei Olympia 2016 in Rio zugelassen, doch WBC-Präsident Mauricio Sulaiman droht den Boxern seines Verbandes. Und ausgerechnet dieser Titel fehlt Ruiz noch.
Sulaiman spricht von einer zweijährigen Sperre, sollte der Amerikaner wirklich in Tokio antreten. «Olympisches Amateurboxen ist etwas ganz anderes als Profiboxen. Zwei verschiedene Sportarten. Es ist nicht zu akzeptieren.»
Weltmeister Ruiz lässt dies vorerst unbeeindruckt. Nach seinem sensationellen Sieg gegen Superstar Anthony Joshua ist «Little Fat Kid» (kleines dickes Kind), wie er genannt wird, sowieso im Hoch. Der fünffache Familienvater will unbedingt nach Tokio und plant dafür die ersten Quali-Turniere, welche Ende März 2020 beginnen.
Doch das ist nicht alles. Ruiz will nicht für sein Geburtsland USA, sondern für Mexiko in den Ring steigen – also dem Heimatland seiner Eltern. Dafür braucht er einen mexikanischen Pass. «Ich bin bereit, alles in meiner Macht stehende zu tun, um Mexiko bei Olympia zu präsentieren», sagt er.