Endlich haben die Engländer wieder einen Superstar! Seit Lennox Lewis und seinem Rücktritt 2003 mussten die Box-Fans auf der Insel nach einem neuen Schwergewichts-Liebling dürsten.
Mit Anthony Joshua (28) ist nun wieder einer da, der die Briten zum Träumen bringt. Der 1,98-Meter-Riese bringt alles mit: gestählten Körper, Zahnpasta-Lächeln, Aufsteiger-Biografie.
Bei seinem Triumph über Wladimir Klitschko bewies er Nehmer-Qualitäten, der Sieg katapultierte ihn endgültig ins Rampenlicht. Mittlerweile ist er in drei von vier wichtigen Weltverbänden der Schwergewichts-Champion.
Aus dem Scheinwerferlicht wird er nicht so schnell verschwinden: Gegen Alexander Powetkin schlägt Joshua am 22. September vor 90'000 Zuschauern im Wembley-Stadion zu. Nach früheren Auftritten in Wembley und in Cardiff die nächste Mega-Arena, die er füllt – nach dem Powetkin-Kampf wird er bereits vor über 350'000 Zuschauern geboxt haben.
Zum Vergleich: Muhammad Alis legendärer «Rumble in the Jungle» gegen George Foreman ging 1974 vor 60'000 über die Bühne.
Doch Goldjunge Joshua soll nicht nur im Stadion neue Massstäbe setzen. Sein Fight gegen Powetkin ist auch das US-Debüt des Streaming-Anbieters «Dazn». Der Sport-TV-Dienst hat Joshuas Promoter Eddie Hearn mit 1 Milliarde Dollar ausgestattet, um den Box-Markt in den USA aufzumischen.
Mit Jarrell «Big Baby» Miller hat sich mindestens ein US-Schwergewicht Hearns Stall zugewendet, diese Woche stürmte Miller in New York die Bühne, um Joshua medienwirksam zu konfrontieren.
Ob die US-Offensive klappt oder nicht: In der Heimat soll im Frühling der nächste Höhepunkt folgen. Dann will Joshua wieder in Wembley ran – und die 100'000er-Marke knacken.