Diesen Sommer gehen sie sich aus dem Weg: Die drei grossen Schwergewichtler Anthony Joshua, Tyson Fury und Deontay Wilder vermeiden es in diesen Tagen, sich im Ring zum Kampf zu treffen. Mit Dominic Breazeale (Wilder), Andy Ruiz (Joshua) und Tom Schwarz (Fury) stellt sich ihnen maximal die zweite Garde entgegen.
Grund dafür: Das liebe Geld. Weil die drei bei drei verschiedenen TV-Anbietern unter Vertrag stehen, wird eine Einigung kompliziert. Und so geben sich die Stars halt verbal auf den Deckel. «Leg dir ein paar Eier zu», rät zum Beispiel der Brite Tyson Fury seinem Landsmann Anthony Joshua, dem er vorwirft, ihm längst aus dem Weg zu gehen. «Wilder boxte nur gegen mich, weil er dachte, ich sei ein Fettsack. Jetzt trauen sich beide nicht mehr, weil sie nicht daran glauben, dass sie mich schlagen können.»
Wilder lässt das nicht auf sich sitzen. «Fury weiss, warum er nicht wieder im Ring auf mich treffen will: Ich habe ihm eine Lektion erteilt», sagt er zum epischen Direktduell im letzten Dezember, das nach Punkten unentschieden endete.
«... einen Mann töten – und dafür bezahlt werden»
Vorher will er einen anderen Skalp. «Breazeales Leben steht in diesem Kampf auf dem Spiel, ich meine das wirklich so», tönt er vor dem Fight in der Nacht auf Sonntag. «Ich versuche immer noch, eine Leiche in meinen Kampfrekord zu kriegen. Das hier ist der einzige Sport, in dem du einen Mann töten kannst und noch dafür bezahlt wirst. Es ist legal. Warum sollte ich von meinem Recht also nicht Gebrauch machen?»
Ein Grund wäre: Weils auch der WBC-Verband, in dem Wilder Weltmeister ist, nicht sehr lustig findet. «Wir werden das in einer Anhörung besprechen», sagt Präsident Mauricio Sulaiman. «Die Aussagen widersprechen unserem Ethik-Kodex.» Allerdings erst nach dem Titel-Fight. (eg)
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