Es waren keine einfachen Zeiten für Viviane Obenauf (29) in den letzten Monaten. Die vielversprechende Karriere der Schweizer Boxerin mit brasilianischen Wurzeln wurde am 7. November 2015 jäh und unerwartet gestoppt. Nachdem sie ihre ersten sechs Profikämpfe alle überzeugend gewonnen hatte, musste sie überraschend eine Niederlage einstecken. Ein Rückschlag, der sie aus dem Gleichgewicht und zum Sinnieren brachte.
Obenauf suchte neue Wege, trennte sich von Trainer André Schenk und den Boxing Kings Thun und versuchte sich in einer neuen Sparte: als Sängerin bei der deutschen Casting-Sendung «Deutschland sucht den Superstar». Dort wurde sie nicht von Kampfrichtern bewertet, sondern von Pop-Titan Dieter Bohlen (61).
Viviane gab ihr Bestes, sang und flirtete, aber es reichte nicht, um in einer der Sendungen ausgestrahlt zu werden. Sie war wohl zu wenig gut für die Besten und zu wenig schlecht für die Lachnummern.
Nun ist sie wieder zurück, wo sie als Sportlerin hingehört, zurück im Boxring. Ein Comeback quasi in Eigenregie. Im Mattequartier schlug sie am Wochenende im Rahmen der Veranstaltung «Bärn boxt» die Polin Bojana Libiszewska. Über sechs 6 Runden gewann die alleinerziehende Mutter aus Interlaken nach Punkten, zwar glanzlos, aber sie freut sich, dass sie wieder im Geschäft ist. Die neue Bilanz des «Golden Girl»: 8 Kämpfe, 1 Niederlage, sieben Siege. Darauf lässt sich aufbauen. (pam)