Es ist seltsam: Wenn in der Schweiz Boxen live im TV läuft, sind die Quoten ausgezeichnet. Letztes Beispiel: Die Niederlage von Arnold «The Cobra» Gjergjaj gegen David Haye, die im Mai 2016 auf SRF zwei 24,8 % Marktanteil erzielte – 230'000 schauten nach 23 Uhr zu.
Doch irgendwie trauten sich die Sender bislang nicht so richtig an weitere Fights heran. Das ändert sich nun: «Teleclub Zoom» überträgt am 26. Dezember den Boxing Day aus dem Berner Kursaal. Ab 17 Uhr im Einsatz, sauber zwischen die Boxing-Day-Partien der englischen Premier League eingeklemmt: Lokalmatador Alain Chervet, Neffe des legendären Fritz Chervet, der welsche Mini-Tyson Yoann Kongolo, die beiden Aargauer Davide Faraci und Andranik Hakobyan. «Das ist für mich als Promoter der nächste Schritt und ein gutes Zeichen für das Boxen in der Schweiz», sagt Veranstalter Leander Strupler.
Über Zahlen sprechen will er nicht. Viel Geld dürfte der Berner mit dem Verkauf der TV-Rechte in diesem Jahr nicht verdienen. Aber eine grössere Reichweite – zu den 1000 Zuschauern beim Kult-Event im Kursaal kommen nun potentiell 3,3 Millionen Swisscom-Digitalkunden – wirkt sich künftig garantiert positiv auf Sponsoren-Deals aus.
Strupler: «Wenn wir nächsten Mittwoch mit guten Fights eine solide Reichweite erzielen, ist das sicher ein Modell für die Zukunft. Ich hoffe, dass dieser TV-Vertrag für den Boxing Day bloss der Anfang ist.»
Nicht nur für den Boxing Day, sondern auch für andere Kampf-Termine – und womöglich auch für weitere Veranstalter.