Der erste Termin im Juli ist bereits verstrichen. Nun sollten Tyson Fury (27) und Wladimir Klitschko (40) eigentlich am 29. Oktober zum Weltmeister-Rematch wieder in den Ring treten. Doch die beiden Schwergewichtsboxer gehen schon drei Monate im Voraus aufeinander los, ausserhalb des Rings.
Es geht um Geld. Fury, letzten November als Sieger aus dem WM-Kampf mit Klitschko hervorgegangen, zweifelt an den Zahlen, die Klitschkos Management zum ersten Aufeinandertreffen vorlegt. 36'000 Zuschauer haben laut Klitschko-Manager Bönte den Fight in Düsseldorf verfolgt, 50'000 fasst die Arena.
Dass das Haus nicht annähernd voll gewesen sein soll, glaubt Furys Team nicht. «Wir werden unsere Bücher für die Furys öffnen», sagt Bönte, der die Sicherheitslage kurz nach den Anschlägen von Paris für das mässige Zuschaueraufkommen verantwortlich macht, der britischen «Daily Mail».
Klitschkos Seite wiederum stört sich daran, dass der Deal mit dem Old-Trafford-Stadion in Manchester, in dem im Oktober die Revanche stattfinden soll, immer noch nicht unter Dach und Fach ist. Der Ex-Weltmeister hat darum offenbar bereits die Stadien auf Schalke und in Düsseldorf reservieren lassen. Ob Champion Fury sich für seine erste Titelverteidigung auf ein zweites Auswärtsspiel in Deutschland einlassen wird, ist zweifelhaft.
Und dann ist da noch die Doping-Geschichte. Vor kurzem wurde bekannt, dass Fury bereits vor über einem Jahr durch eine Dopingkontrolle gerasselt ist. Erstaunlich, dass der Brite danach überhaupt zum WM-Kampf antreten durfte. Bereits Ende Juni hat Bönte von der britischen Anti-Doping-Agentur «lückenlose Aufklärung» gefordert.
Wie ernsthaft der Fight tatsächlich gefährdet ist? Unklar. Wenn es wirklich um Geld geht, treten die beiden Schwergewichtler Ende Oktober in den Ring. Denn mit einem Kampf ist deutlich mehr Geld zu verdienen, als wenn die Fäuste weiterhin ruhen. (eg)