Fazit
«Boxen statt Theater» im Berner Stadttheater war sehr unterhaltsam. Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten und der Abend wurde mit einem starken Hauptkampf abgerundet. Wie geht es jetzt mit Angelo Peña weiter? Sein Manager und Organisator des Abends, Leander Strupler (40), wird sich im April mit Vertretern des bedeutenden WBO-Verbandes zusammensetzen und mal ausloten, welche Titelkämpfe für seinen Schützling Peña möglich sind. Am 14. September organisiert Strupler das nächste grosse Box-Meeting in Bern, dann in der Mobiliar Arena. Und Ziel wäre es, Peña dann in einem Titelfight der WBO antreten zu lassen. Das wäre ein spektakulärer Aufhänger für den Event und für Peña, Übername 'The One', ein nächster wichtiger Schritt nach oben.
Neben Peña hat auch die Baslerin Gabriela Timar überzeugt. Die 37-Jährige gewann klar nach Punkten. Auch ihr Weg geht weiter. Es wäre spannend, sie in einem Fight zu sehen, in dem sie richtig gefordert wird, denn sie hat viel drauf und ist für ihr Alter so fit und agil, dass man den Hut ziehen muss. Weiter geht der Weg auch für den Zürcher Ramadan Hiseni. Der 27-Jährige hat getan, was es für einen Sieg gegen einen unangenehmen Gegner wie Artjom Razhik brauchte – nicht weniger, nicht mehr. Und hofft jetzt auf ein gutes Kampfangebot aus dem Ausland. «Ich weiss, dass ich es nach ganz oben schaffen werde», sagt er voller Selbstvertrauen.
Endlich ein Burger
Angelo Peña musste die Tage vor dem Kampf hungern, war nicht wirklich gut aufgelegt, denn er musste Gewicht machen. Jetzt freut er sich auf den verdienten Burger. Hunger hat er trotzdem weiter: Hunger nach dem nächsten Kampf, dem nächsten Sieg, dem nächsten Schritt zur Krone.
Einstimmiges Verdikt für Peña
Die Punktrichter haben geurteilt: 97:92, 97:92, 96:93. Das war Boxen, wie man sich das wünscht. Peña nach dem Kampf: «Ich habe Spass gehabt und wollte den Leuten ja auch was bieten, die viel Geld bezahlt haben. Mein Gegner war gut. Aber ich bin 'The One' und nicht er.»
Hut ab!
Peña reisst nach dem Schlussgong die Arme in die Höhe. Und jetzt liegen sich die beiden Boxer in den Armen, nachdem sie zuvor viele Nicklichkeiten austauschten. Über den Sieger gibt es keine Diskussion. Und auch nicht darüber, dass es auch ohne K.o. ein Klassefight war. Wir warten noch auf die Wertung.
Letzte Runde
Der 33-jährige Brasilianer ist erstaunlich fit. Er steckt alles weg. Seine Ecke fordert Herz, Herz, Herz. Aber da wird Peña nichts mehr anbrennen lassen. Grosses Kompliment für Costa, der einen guten Kampf zeigt – bis zum Schluss.
Es sieht prima aus für Peña
Er will nichts weniger als Weltmeister werden. Angelo Peña scheint den nächsten Schritt auf dem langen Weg ganz nach oben zu machen. Nach Punkten kann er gegen Costa nicht mehr verlieren, zu gross ist sein Vorsprung. Trotzdem muss er aufpassen, dass er nicht einen Lucky Punch erwischt. Der Brasilianer überrascht und ist zäh, aber die Kraft schwindet.
Gute Unterhaltung
Boxerisch ist der Kampf jetzt richtig gut. Peña wird gefordert. Das sind wichtige Erfahrungen, die er da machen kann. Das Publikum macht Lärm und Peña provoziert seinen Gegner weiter mit Gesten. Noch vier Runden.
Costa wird stärker
Insgesamt sechs Wochen hat sich Peña im letzten Halbjahr in Las Vegas (USA) aufgehalten, wo er neue Erfahrungen machen und starke Sparringspartner finden konnte, die ihm in der Schweiz ausgehen. Nun scheinen ihm gerade ein wenig die Kräfte auszugehen. Der Brasilianer glaubt plötzlich an seine Chance. Peña vernachlässigt zu oft die Deckung. Die Nickeleien nach dem Gong gehen weiter. Es bleibt heiss.
Gifteleien nach dem Gong
Drei Runden vorbei, alle drei gehen klar an Peña, der seinen Gegner in Runde drei mit Gesten veräppelt. Dafür gibts böse Blicke nach dem Gong. Der Kampf ist gut und giftig.
Peña setzt nach
Peña wird vom Publikum lautstark unterstützt. Immer wieder geht der Berner auch zum Körper des Gegners. Er ist pfeilschnell, sucht den K.o. Aber Costa hat sich von der ersten Runde etwas erholt, wie es scheint. Runde drei steht an.