Ein Abend mit grossen Erwartungen war es. Einer, den es so in der Schweiz noch nie gegeben hat. Zwei WBO-Titelkämpfe waren zu vergeben, das heisst, zwei Blingbling-Gürtel zu gewinnen. Sowohl der in Olten SO wohnhafte Angelo Peña, als auch der Wahl-Bieler Chris Mouafo enttäuschten die Fans in der Mobiliar Arena in Gümligen bei Bern nicht. Mit starken und überzeugenden Auftritten gewannen sie ihre Kämpfe einstimmig nach Punkten und sind nun beide WBO-Titelträger und ihrem grossen Ziel von einem WM-Kampf einen grossen Schritt näher gekommen.
Peña träumte in den Nächten vor dem Kampf von einem frühzeitigen Kampfende, einem K.o.-Sieg gegen den Japaner Hiroki Hanabusa. Der blieb ihm zwar verwehrt, trotzdem zeigte er seine grosse Klasse. Vor dem Kampf gab es erstmals zwei Hymnen für Peña – die schweizerische und die dominikanische. Er wollte das so und betonte auch nach dem Kampf auf Spanisch, dass er sich hundert Prozent als Dominikaner fühle und mit Gottes Hilfe alle schlagen könne. «Es kann kommen, wer will.»
Fakt ist aber auch, dass ihm sein Schweizer Manager Leander Strupler diese tollen Box-Bühnen erst bietet, auf denen er sein grosses Können zeigen darf. Und Fakt ist auch, dass die dominikanische Fangemeinde von Peña mit jedem Kampf grösser wird. Unabhängig von der Nationalität und den Befindlichkeiten freuen wir uns auf die nächsten Auftritte von Peña, der mit seinen offensiven, spektakulären Auftritten den Schweizer Boxsport bereichert und die Fans begeistert.
Der Wermutstropfen des erfolgreichen Boxabends ist die Niederlage nach Punkten von Ramadan Hiseni. Gegen den starken Weissrussen Eugeniusz Makarzcuk, der für Polen boxt, fand der «Volketswiler» keine Mittel. Vielleicht war der sechste Kampf innerhalb eines Jahres auch ein bisschen zu viel des Guten. Der 28-Jährige muss wohl über die Bücher.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. Es hat Spass gemacht. Und mit zwei Titelgewinnen von «Schweizer» Boxern hat dieser Abend die Erwartungen mehr als erfüllt. Bis zum nächsten Mal. Gute Nacht an alle.
Strupler wird weiter wirbeln
Ein zufriedener Boxpromoter Leander Strupler kündigt bereits an, dass er bei der WBO weiter dran bleiben wird, um den Traum von einem WM-Kampf für seinen Schützling möglich zu machen. Aber vorerst wird er der Boxer seinen eben gewonnenen Gürtel zuerst mal verteidigen müssen. Der nächste Termin von Swiss Pro Boxing steht bereits fest: Am «Boxing Day» am 26. Dezember wird es das nächste Spektakel zu sehen geben.
Wie gehts jetzt weiter?
Peña dankt nach dem Kampf zuerst einmal Gott: «Ohne ihn kann ich nicht gewinnen», dann seinen Trainern, seinem Team. Er habe ein sehr hartes Trainingscamp gehabt. Und wie gehts jetzt weiter? «Es kann kommen, wer will, mir ist es egal.»
Einstimmiger Punktsieg
Schon vor dem Urteil jubelte Angelo Peña mit der dominikanischen Fahne um den Hals. Mit diesem Sieg kommt er seinem grossen Ziel, Weltmeister in seiner Gewichtsklasse zu werden, einen grossen Schritt weiter. Das Verdikt in Zahlen: 99:91, 100:90, 98:92.
Runde 10
Klare Sache. Angelo Peña hat gegen einen tapferen Gegner eine starke Vorstellung abgeliefert. Ohne K.o. zwar, aber mit einer abgeklärten Leistung hat er sich diesen Titel hochverdient.
Runde 9
Hanabusa hat inzwischen die Ringmitte übernommen, doch hat er in der Offensive Defizite. Ihm fehlen die Mittel, um Peña richtig in die Bedrouille zu bringen. Der 29-jährige Wahlschweizer, der am 30. September dreissig wird, ist einfach ein Klasse-Boxer. Noch eine Runde fehlt ihm für den Titel.
Runde 8
Peña hat die Schlagzahl deutlich erhöht. Bald ist der Japaner mürbe. Das merken auch die Zuschauer, die mit «Angelo, Angelo»-Rufen für Stimmung sorgen und wohl gerne einen Niederschlag sehen würden. Doch Hanabusa ist hart im Nehmen.
Runde 7
Peña zeigt zweifellos eine starke Leistung, sehr abgeklärt. Die Frage ist, soll er jetzt den K.o. erzwingen und damit Risiko gehen, oder soll er sein Punktepolster verteidigen? Peña hat vom K.o. geträumt. Mal sehen, ob das noch Realität wird. Auf zur Runde 8!
Runde 6
Drei linke Schwinger des Japaners verpassen das Ziel, zeigen aber, dass der Kampf noch nicht im Trockenen ist für Peña. Aufpassen jetzt!
Runde 5
Ringrichterin Diana Drews-Milani hat den Kampf gut im Griff. Keine Probleme. Probleme hat allerdings Hanabusa, der aber Peñas Schläge tapfer wegsteckt und offensiv mutiger wird. Muss er auch, will er hier noch was reissen.