«Schwach wie ein Kätzchen, schlecht wie nie!»
Familien-Zoff nach Blut-Sieg bei Fury

Trotz des blutigen Punktsieges seines Sohnes über Otto Wallin ist Tyson Furys Vater stinksauer. Zielscheibe seines Zorns: die Trainer seines Sprösslings.
Publiziert: 15.09.2019 um 15:29 Uhr
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Tyson Fury holt sich gegen Otto Wallin einen standesgemässen Punktsieg.
Foto: imago images / MB Media Solutions
Emanuel Gisi

Es sollte ein entspannter Aufgalopp vor dem grossen Gipfel-Treffen werden. Das Schwergewichts-Duell zwischen Ex-Weltmeister Tyson Fury (31) und dem Schweden Otto Wallin (28) in Las Vegas: nichts als Vorgeplänkel vor der Revanche des Briten gegen WBC-Weltmeister Deontay Wilder. Glaubte zumindest die Boxwelt.

Aber da hatten die Experten ihre Rechnung ohne Wallin gemacht. Der war bis zum Fury-Kampf in seinen 20 Profi-Fights ebenfalls unbesiegt geblieben. Und der clevere Skandinavier bereitete dem «Gypsy King» mehr Probleme, als diesem lieb sein konnte. In der dritten Runde fügte er dem Briten einen schweren Cut über dem rechten Auge zu, das Blut strömte aus der Wunde. Eine brenzlige Situation – auch, weil der Ringrichter den Kampf je nach Entwicklung der Verletzung abbrechen lassen kann.

Am Ende feierte Fury einen standesgemässen Punktsieg. Aber er wird sich ein paar Fragen gefallen lassen müssen.

Sogar aus der eigenen Familie. Vater John Fury spricht bei «BT Sport Box Office» Klartext: «So schlecht habe ich Tyson noch nie gesehen. Ich bin stolz darauf, wie er sich durchgebissen hat, aber er muss ehrlich sein und zugeben, dass nicht alles in Ordnung ist. Nach acht Wochen Trainingscamp in einer solchen Verfassung zu sein – es sah aus, als ob er schon nach zwei Runden keine Reserven mehr hätte.»

Und der Papa, der sich früher ebenfalls als Faustkämpfer versuchte, legt noch nach: «Er war von der ersten Runde an schwach wie ein Kätzchen. Gegen einen Top-3-Gegner hätte er heute nicht gewonnen. Wenn es nach mir ginge, würden die Leute in Tysons Ecke gefeuert. Wenn er dieses Team behält, dann war es das mit der grossen Karriere.»

Harte Worte. Furys junger Trainer Ben Davison (26), wegen seiner Unerfahrenheit in der Szene ohnehin schon skeptisch beäugt, könnte nun in Bedrängnis geraten. Bisher hat ihn Fury junior immer verteidigt. Ob das so bleibt? 

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