Soll keiner behaupten, der Mann ginge nicht mit der Zeit. An der letzten Pressekonferenz vor dem Schwergewichts-Kracher gegen Anthony Joshua (Samstag, 23 Uhr, RTL live) zieht Wladimir Klitschko (41) einen USB-Stick aus der Tasche.
«Ich bin nicht Nostradamus», räumt der Ukrainer ein, der vor seinem 29. WM-Kampf steht. «Aber ich habe so eine Ahnung, wie es am Samstag laufen wird.» Verraten, was auf dem Datenträger gespeichert ist, will er allerdings nicht. «Der Stick wird in meine Robe eingenäht und erst nach dem Fight zugänglich sein.»
Allerdings nur für den, der eine hübsche Summe Geld auf den Tisch legen will: Der Stick wird versteigert, der Erlös kommt Klitschkos Stiftung zugute.
Dass er gegen IBF-Weltmeister Joshua (18 Kämpfe, 18 Siege, 18 K.o.) in Wembley nach über einem Jahrzehnt wieder als Herausforderer in den Ring steigen muss, scheint ihn nicht mehr sonderlich zu stören. «Ich fühle mich gut. Das Leben ist ein Kreis», sagt Klitschko vor seinem 69. Profi-Kampf (Bisherige Bilanz: 64 Siege, 53 K.o.). «Ich erkenne mich in Joshua wieder. Ich glaube, ich weiss, wie er denkt, was er fühlt, was er tun wird.»
Es sei gut, wieder einmal der Aussenseiter zu sein. «Ich fühle mich jung, hungrig und bin besessen davon, am Samstag den Sieg davonzutragen.»
Sein 27-jähriges Gegenüber (Klitschko: «Er ist so viele Jahre alt, wie ich schon Boxer bin.») macht weniger Worte.
Und gibt sich deutlich weniger geheimnisvoll. Joshua: «Was passieren wird? Es ist nicht besonders kompliziert. Wir sprechen hier nicht über Weltraumforschung: Ich werde gewinnen. Ich bin ein junger Löwe, wild und entschlossen.»