Box-Weltmeister Tyson Fury (27) kommt nicht aus den Schlagzeilen. Zehn Tage nach dem Sieg gegen Wladimir Klitschko (39) ist er den ersten der vier errungenen Gürtel bereits wieder los. Der Grund: Weil Fury Klitschko für einen Rückkampf bereits zugesagt hat, fällt die IBF-Titelverteidigung gegen den vom Verband bestimmten Herausforderer Wjatscheslaw Glazkow ins Wasser. «Daraufhin haben wir ihm den Weltmeister-Gürtel nun aberkannt», bestätigt IBF-Funktionär Lindsey Tucker der «BBC». Es bleiben ihm nun die Gürtel von WBO, WBA und IBO.
Doch für den Psycho-Boxer kommts noch dicker: Nachdem sich der Brite in den letzten Wochen abschätzig über Frauen («gehören in die Küche oder auf den Rücken») äusserte und Schwule mit Pädophilen verglich, ermitteln nun die Behörden wegen Diskriminierung gegen ihn. Das bestätigt die Polizei von Manchester gegenüber dem «Guardian».
Beides hindert Fury offensichtlich nicht, weiter munter draufzuhauen. Jüngste Opfer sind Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Davis-Cup-Sieger Andy Murray, beides Konkurrenten bei der «BBC»-Wahl zum «Sportler des Jahres». «Was braucht man denn an Persönlichkeit, um ein Auto hundertmal um einen Kurs zu fahren oder einen Ball hin und her zu schlagen?», poltert Fury. «Nicht wirklich viel, oder? Ich weiss zu einer Million Prozent, dass ich mehr Persönlichkeit in der Spitze meines kleinen Fingers habe als sämtliche Nominierten zusammen. Jeder im Land weiß das. Wenn es nach Persönlichkeit geht, gibt es nur einen Sieger. Und wenn es nach sportlichem Erfolg geht, dann gibt es auch nur einen Sieger.»
Wegen seiner homophoben und sexistischen Äusserungen läuft derzeit eine Online-Petition, den Schwergewichts-Weltmeister von der Nominierten-Liste zur Sportler-Wahl zu streichen. Er selber scheint sich dabei ohnehin nicht als aussichtsreichen Kandidaten zu sehen. «Hoffentlich gewinne ich nicht», twitterte er jüngst. «Ich bin kein besonders gutes Vorbild, gebt den Preis jemandem, der ihn schätzt.» (eg)