Die Ankündigung kommt selbstbewusst daher. «Die World Boxing Super Series werden die Boxwelt verändern», sagt Roberto Dalmiglio.
Was der Box-Manager am Donnerstag in New York vorstellt, könnte in der Tat spektakulär werden: Er lanciert eine Champions League der Boxer.
Der Plan: 16 Top-Profis sollen in zwei Gewichtsklassen im K.o.-System aufeinandertreffen. Mit Viertelfinals, Halbfinals, einem Finale und Setzlisten. Dabei sollen die gesetzten Kämpfer ihre Gegner aussuchen dürfen. Im September und Oktober soll es losgehen, mit den Halbfinals im Januar und dem Final im Frühling.
Gekämpft wird in internationalen Top-Arenen um den Muhammad-Ali-Pokal – und insgesamt 50 Millionen Franken Preisgeld. Mit an Bord: Die renommierten Promoter Kalle Sauerland und Richard Schaefer.
Allerdings sind noch eine Reihe von Fragen offen: So ist bislang nicht geklärt, welche Gewichtsklassen überhaupt antreten sollen. Die TV-Deals sind noch nicht unter Dach und Fach. Und fixe Zusagen von Profis sind bis anhin keine bekannt.
Dazu stellt sich die Frage, ob die absolute Top-Klasse der Boxer – die Klitschkos, Joshuas und Co. – tatsächlich bereit ist, sich für ein Jahr der «Super Series» zu verpflichten und keine eigenen Kämpfe zu bestreiten. Ob die grossen Weltverbände mitspielen. Und ob die zweite Garde tatsächlich genügend Zugkraft entwickelt, falls die grossen Nummern nicht antreten.
In der zweiten Reihe würde man sich allfällige Angebote jedenfalls anhören. «Für uns ist das grundsätzlich eine prüfenswerte Option», sagt Angelo Gallina, Manager und Trainer des Schweizer Schwergewichts-Profis Arnold «The Cobra» Gjergjaj.
Die Kobra braucht nach der Niederlage gegen David Haye im letzten Jahr Kämpfe auf gutem Niveau, um für grössere Fights wieder attraktiv zu werden. Bekommt er in der Champions League eine Chance?