«Penisähnliche Klitoris»
Kontroverse um algerische Olympia-Boxerin neu entfacht?

Die heftigen Kontroversen um ihr Geschlecht überschatteten in Paris den Goldmedaillengewinn der Boxerin Imane Khelif. Eine Zeitschrift gibt nun an, über brisante medizinische Untersuchungsberichte aus dem Jahr 2023 zu verfügen.
Publiziert: 05.11.2024 um 21:06 Uhr
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Boxerin Imane Khelif (l.) sorgte im Sommer in Paris für Schlagzeilen.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Boxerin Imane Khelif gewann bei den Frauen Olympia-Gold 2024
  • Von der WM 2023 wurde sie nach durchgeführten Tests ausgeschlossen
  • Eine Zeitschrift behauptet nun, Khelif hätte unter anderem «keine Eierstöcke»
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«Ich habe die volle Berechtigung zur Teilnahme. Ich bin eine Frau wie jede andere auch. Ich wurde als Frau geboren, ich habe als Frau gelebt und ich bin als Frau angetreten.» Diese Sätze stammen von Imane Khelif. Unmittelbar zuvor gewann die 25-jährige Boxerin aus Algerien Gold an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris im Weltergewicht (bis 66 kg).

Khelifs Startberechtigung im Teilnehmerinnenfeld der Frauen an Olympia löste mächtig Wirbel aus. Das Feuer entfacht nun die Zeitschrift «Le Correspondant» neu. Medizinische Untersuchungsberichte aus dem Jahr 2023 sollen belegen, dass Khelif keine Gebärmutter, keine Eierstöcke, dafür aber Hoden in ihrem Bauchraum, eine penisähnliche Klitoris sowie eine deformierte Vagina besitze.

Zudem würden die Untersuchungen darauf hinweisen, dass ihre Eltern «möglicherweise blutsverwandt» sind. Vater Omar Khelif präsentierte während der Spiele in Paris Imanes Geburtsurkunde im TV, um darzulegen, dass Imane als Mädchen zur Welt kam.

Offenbar ist bei Imane Khelif auch ein «5a-Reduktase-2-Mangel» festgestellt worden. Eine solche Enzymarmut «betrifft vor allem Buben», schreibt «Le Correspondant». Die von der Zeitschrift befragten Fachleute hätten angegeben, dass «nie Mädchen» davon betroffen sein sollen.

Von der WM ausgeschlossen, bei Olympia zugelassen

Bei der WM 2023 wurde Khelif vom Event nach durchgeführten Tests ausgeschlossen. Die IBA, die Ausrichterin der WM, verkündete, Khelif hätte die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und «im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile» gehabt.

Für die olympischen Box-Wettkämpfe in Paris war allerdings das Internationale Olympische Komitee (IOC) zuständig. «Es gab nie Zweifel, dass sie eine Frau ist», bekräftigte Präsident Thomas Bach mehrfach. Gemäss «Le Correspondant» wurde das IOC mehr als ein Jahr vor den Spielen in Paris über die medizinischen Untersuchungsberichte Khelifs informiert.

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