Was war das für ein irrer Kampf zwischen Tyson Fury (33) und Deontay Wilder (35). Fury haute seinen Kontrahenten in Runde 11 k.o., nachdem er selber bereits zweimal Ringstaub schlucken musste. Somit bleibt Fury die spektakuläre Nummer im Schwergewicht und WBC-Weltmeister.
Stellt sich die Frage, wie lange noch. Denn bereits wenige Tage nach dem Triumph wird Fury erneut herausgefordert – und zwar von Joshua-Bezwinger Andy Ruiz Jr. (32). Im Juni 2019 schockte Ruiz die Box-Welt, als er als krasser Aussenseiter Anthony Joshua k.o. schlug und ihm alle WM-Gürtel abluchste. Allerdings machte er ein paar Monate später keine gute Figur mehr. In Saudi-Arabien trat er uninspiriert und sichtlich undurchtrainiert zum Rückkampf an und blieb chancenlos.
Gegenüber dem englischen TV-Sender BT Sports sagt Ruiz nun: «Ich warte einfach, bis sich alle gegenseitig eliminiert haben. Und hier komme ich! Das ist genau der Gürtel, auf den ich warte, also bete ich genau dafür.» Klar: Ruiz will zurück ins Millionen-Geschäft und hofft, dass ihm Fury eine Chance gibt.
Box-Welt wünscht sich Kampf gegen Usyk
Ob es wirklich zu diesem Kampf kommen wird, ist aber unklar. Fury wird seinen WBC-Titel wohl zuerst gegen Dillian Whyte (33) oder Otto Wallin (30) verteidigen müssen.
Die Box-Welt allerdings würde viel lieber Fury gegen Oleksandr Usyk (34) sehen. Der Ukrainer hat Ende September auf eindrückliche Art und Weise Anthony Joshua geschlagen und ist seither Weltmeister der wichtigen Verbände WBA, IBF und WBO. Fehlt also noch Furys Gürtel der WBC, um sich alleine auf den Thron setzen zu können und unumstrittener Champion zu sein. Das Grösste, was ein Boxer erreichen kann. Da aber Joshua Gebrauch von einer Rückkampfklausel machen kann, wird er im Frühjahr 2022 erneut gegen Usyk in den Ring steigen, um sich die Titel zurückzuholen.
Es läuft was und das ist gut so. Im Schwergewichtsboxen ist Spektakel garantiert. Harte Schläger, coole Typen, grosse Show: Nur zu gerne würde Ruiz da auch wieder eine wichtige Rolle spielen. (fmü)
