Ein Mann, drei Gürtel: Anthony Joshua (28) ist auf bestem Weg, die Schwergewichts-Division zu vereinigen. In Cardiff macht der Olympiasieger von 2012 mit Joseph Parker (26) nicht viel Federlesens: Vor 80'000 Fans kontrolliert der britische Superstar den Fight von A bis Z, kommt kaum in Bedrängnis gegen den Herausforderer aus Neuseeland.
In Runde 5 und 6 muckt der Kiwi kurz auf und wagt ein paar Attacken. Dann ist das Strohfeuer allerdings schon wieder vorbei. Parker findet nie ein Mittel gegen Joshuas Jab, kommt gegen den Mann mit der grösseren Reichweite viel zu selten in die Position, tatsächlich mal richtig zuzuschlagen. Ob der Mut fehlt oder die Ideen: Der Auftritt des Neuseeländers ist eine Enttäuschung.
Das Verdikt ist ebenso klar wie korrekt: Joshua siegt einstimmig nach Punkten, beweist, dass er nicht nur Knockout-Power hat, sondern auch taktisch etwas draufhat. Der nächste Schritt in einer steilen Karriere, mit dem 21. Sieg im 21. Kampf. Einen Wermutstropfen gibt es für ihn: Seine K.o.-Serie von 20 Knockouts in 20 Fights geht an diesem Abend in Wales zu Ende. Dafür fügt er dem passiven Parker dessen erste Niederlage zu: Nach 24 Profi-Siegen muss der Kiwi zum ersten Mal als Verlierer den Ring verlassen.
Neben der Krone von IBF und WBA hat Joshua damit nun auch den WBO-Titel von Parker in seinem Besitz. Fehlt noch einer der vier grossen Gürtel: Der von der WBC, den derzeit US-Champion Deontay Wilder (32) in seinem Besitz hat.
Damit ist der nächste Monster-Fight bereits aufgegleist: Ein Duell Joshua gegen Wilder um alle vier grossen Gürtel scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. «Let’s go, Wilder!», brüllt Joshua nach seinem Sieg denn auch ins Mikrofon. Frühestens im Herbst dürfte es so weit sein.
In Zusammenarbeit mit DAZN liefert BLICK im Laufe des Sonntags die Highlights des Spektakels!