Es war eine einseitige Angelegenheit in der Nacht auf Sonntag: Nach allen Regeln der Kunst vermöbelte Tyson Fury (31) im Schwergewichts-Titel-Knüller seinen Gegner Deontay Wilder (34), knöpfte dem Amerikaner den Weltmeister-Gürtel des WBC-Weltverbandes ab und holte sich nun auch offiziell die Auszeichnung als bester Schwergewichts-Boxer der Gegenwart.
«Die Uniform war viel zu schwer»
Grund für die erste Niederlage seiner Karriere sei sein Kostüm gewesen, mit dem er eingelaufen sei, sagt Wilder. Die Ganzkörper-Rüstung wog etwa 20 Kilogramm. «Die Uniform war viel zu schwer. Ich habe einen ziemlich hohen Preis dafür bezahlt», sagte er laut «ESPN». «Meine Beine waren schwach, weil die Uniform so schwer war. Ich hatte sie schon eine Viertelstunde an, bevor ich rausgegangen bin, dann habe ich noch den Helm aufgesetzt. Mit dem Gang zum Ring und dem Treppensteigen da hoch, war das wie eine Trainingseinheit für meine Beine.»
Fury-Lager nimmt es gelassen
Dumm gelaufen oder dumme Ausrede? «Ich habe schon verrückteres gehört», sagt Furys neuer Trainer Javan «SugarHill» Steward. Für den Neffen des legendären Boxtrainers Emmanuel Steward (†68, trainierte Thomas Hearns, Lennox Lewis, Wladimir Klitschko) keine Überraschung. «Wenn Wilders Camp wirklich glaubt, dass das der Grund ist, dann ist es so», sagt Steward. «Jeder hat seine eigene Wahrheit.»
Wilder hatte mit seinem Kostüm auf den «Black History Month» ehren wollen, der in den USA jeweils im Februar ausgerufen wird, um auf historische Errungenschaften von Afroamerikanern aufmerksam zu machen. «Ich habe den Designern freie Hand mit den Details gelassen», so Wilder. «Es war ihre Idee.»
Keine besonders gute, scheinbar. «Ich weiss nicht, welchen Einfluss seine Beine auf seine Leistung hatten», sagt Furys Co-Promoter Bob Arum. «Aber es war sehr, sehr fahrlässig, mit der Maske, die sein komplettes Gesicht bedeckte, einzulaufen. Sie hat ihm die Luft abgestellt, das hat bestimmt einen Effekt gehabt.