Besinnlich das Jahr ausklingen lassen, das ist nicht die Sache von Yoann Kongolo (31). Der Schweizer Halbschwergewichts-Profi ist dieser Tage im Adventsstress! Am Donnerstag boxt der Genfer in seiner Heimatstadt gegen den Serben Milosav Savic. Und keine zwei Wochen später tritt er beim Boxing Day in Bern am 26. Dezember schon wieder in den Ring – dann wartet der Italiener Marco Miano.
Ein Herkules-Programm für einen Boxer. Üblicherweise liegen zwischen zwei Fights im Minimum zwei Monate. «Ich liebe die Herausforderung», sagt Kongolo zu BLICK. An Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht. «Wenn ich kämpfe, gibt es eine grosse Show», sagt der Mann, den sie wegen seines Körperbaus und seines offensives Stils Mini-Tyson getauft haben.
Dabei kam er eigentlich relativ spät zum Boxen. Als er in der Schule verprügelt wurde, nahm er Karate-Unterricht, später wechselte er zum Kickboxen, wurde dort Profi. «Aber Boxen ist für mich die höchste Form der Kampfkunst», sagt er. «Mein Vorbild war immer Mike Tyson, auch als Kickboxer.»
Bislang scheint sich der Wechsel jedenfalls auszuzahlen. In 12 Profikämpfen siegte er 11-mal, nur gegen den Franzosen Doudou Ngumbu setzte es zuletzt im Kampf um den WBC-Titel des besten frankophonen Boxers eine Niederlage nach Punkten.
Diese Scharte will der Mini-Tyson nun ausmerzen. Die Chancen stehen gut: In beiden Fights ist er Favorit. Mit zwei Siegen würde er in die Top 30 der Welt vorrücken. Die nächste Herausforderung wäre dann nur eine Frage der Zeit. Wenn es nach Kongolo geht, geht es nun Schlag auf Schlag. «Ein Titelkampf in der Schweiz, das wäre etwas. In den letzten Jahren habe ich viel im Ausland gekämpft. Jetzt will ich, dass meine Freunde und Familie sehen können, was ich draufhabe.»