Es ist eine weitere Premiere in Arnold «The Cobra» Gjergjajs (30) Karriere: Erstmals muss der Schweizer Schwergewichtsprofi (27 Kämpfe, 27 Siege, 20 K.o.) einen Gürtel verteidigen.
Gegen den Russen Denis «Darth Vader» Bakhtov (35) geht es heute in der Basler St. Jakobshalle um den EBU-EE-Europameistertitel des besten Nicht-EU-Bürgers, den sich Gjergjaj letzten Herbst gegen Adnan Redzovic (38) erkämpfte.
«Es wird ein harter Fight», sagt Gjergjaj. «Er ist ein Kämpfer, ein sehr erfahrener Boxer. Er kommt aus der russischen Schule, kann hart schlagen, ist technisch gut. Das wird nicht einfach.»
Der Kampf gegen Bakhtov (49 Kämpfe, 39 Siege, 26 K.o.) dürfte der bisher härteste Test in Gjergjajs Profikarriere werden. Zwar ging der Russe letzten Herbst gegen den britischen Shooting-Star Anthony Joshua (25) K.o. Doch davor brachte er den Deutschen Manuel Charr (30) an den Rand einer Niederlage, ehe er wegen einer Handverletzung in Runde 5 aufgeben musste. Und er bringt die nötige Routine mit: Insgesamt hat Bakhtov über ein Dutzend Titelkämpfe bestritten.
Lieber «Rocky» als «Darth Vader»
Über den Boxring hinaus hat sich Gjergjaj noch nicht mit seinem Gegner mit dem Science-Fiction-Kampfnamen beschäftigt: «Darth Vader interessiert mich nicht. Ich habe noch keinen der Star-Wars-Filme gesehen», sagt der Prattler mit kosovarischen Wurzeln. «Ich bin eher der ‹Rocky›-Typ. Den ersten Teil habe ich mir sicher schon ein Dutzend mal angeschaut.»
Das hat seinen Grund: «In den ‹Rocky›-Filmen erkenne ich viele Parallelen zu meiner Karriere», sagt Gjergjaj. Der gelernte Heizungsmonteur beisst sich seit Jahren für seinen grossen Traum durch, hilft neben dem Profi-Training im Supermarkt seines Bruders mit. Um die Underdog-Story würdig abzuschliessen, fehlt noch der grosse Wurf: ein WM-Titel.
2016 in Grossbritannien oder Deutschland
Den nächsten Schritt dazu will er heute machen. Und dann folgt bald eine weitere grosse Veränderung. «Wir machen sicher noch diesen und vielleicht noch einen nächsten Kampf in Basel», sagt Gjergjajs Trainer und Manager Angelo Gallina. «Dann werden die Fights so gross, dass wir sie nicht mehr in der Schweiz austragen können. Solange weder das Fernsehen noch ein Grossinvestor an Bord sind, macht das für uns einfach keinen Sinn.»
Sprich: Läuft alles nach Plan, beisst die Kobra 2016 in Grossbritannien oder Deutschland zu. «Aber klar ist auch: Bakhtov ist noch nicht besiegt», sagt Gallina. «Arnold muss ihn schlagen. Und dann geht es weiter.»