BLICK: Arnold Gjergjaj, am Samstag wurde Ihr Kampf gegen David Haye nach anderthalb Runden abgebrochen. Wie geht es Ihnen nach dieser Abreibung?
Gjergjaj: Körperlich geht es mir eigentlich gut. Ich habe mich erholt. Doch die Niederlage nagt an mir. Es tut extrem weh, ich studiere dauernd daran herum. Aber man muss sagen: Haye war stärker. Ich gratuliere ihm.
Haben Sie sich die Aufzeichnung des Kampfes schon angeschaut?
Ich habe Ausschnitte gesehen. Den ganzen Fight noch nicht. Das habe ich bisher nicht ausgehalten.
Sie kamen überhaupt nicht zum Zug. Was ist schiefgelaufen?
Ich habe früh einen mächtigen Schlag kassiert. Er hat mich voll getroffen, danach war ich wie benebelt. Meine Beine haben mir nicht mehr gehorcht. Ich war wie in einem Traum, nicht mehr ganz da. Zwischenzeitlich habe ich sogar drei oder vier Hayes gesehen, dermassen stand ich neben mir.
Sie konnten überhaupt nichts von Ihrem Können zeigen.
Das ist das Schlimme. Es war das erste, was ich heute morgen gedacht habe: «Was hast du da am Samstag gemacht?»
Was war denn Ihre Taktik?
Ich wollte aus einer sicheren Deckung heraus boxen, ihn ein bisschen kommen lassen und dann selber attackieren. Aber dann ist er gleich früh durchgekommen und hat mich getroffen. So ist das halt im Schwergewicht. Da kann es schnell gehen.
Wie geht es mit Ihrer Karriere jetzt weiter?
Das weiss ich jetzt nicht. Ich muss zuerst einmal nachdenken. Ich arbeite schon wieder in meinem Box-Gym, gebe Lektionen. Das lenkt mich ab. Wenn ich alleine bin, gerate ich ins Grübeln, das halte ich im Moment fast nicht aus.