Es soll nur ein kleiner Schritt sein, bevor endlich bald der richtig grosse Fight folgt. Wenn Arnold «The Cobra» Gjergjaj (31) morgen in Spreitenbach AG gegen Marino Goles (35) in den Ring steigt, tut er dies mit Blick aufs nächste Jahr: «Ein Aufbaukampf» sei der Fight gegen den Kroaten, sagt Gjergjaj (28 Kämpfe, 28 Siege, 20 K.o.) freimütig.«Ich muss ihn einfach schlagen, da gibt es überhaupt keine Diskussion.»
Für den Schweizer Schwergewichtsprofi geht es darum, nach seinem Handbruch beim erfolgreichen Basler EM-Titelverteidigungsfight im Juni in diesem Jahr noch einmal einen Ernstkampf zu bestreiten. «Die Hand ist wieder gesund, ich mache mir überhaupt keine Sorgen», sagt der Mann aus Pratteln BL, der in der unabhängigen Boxrec-Weltrangliste auf Platz 29 klassiert ist. Morgen folgt der endgültige Test.
Mit Gegner Goles (24 Kämpfe, 20 Siege, 18 K.o.) dürfte jedenfalls Spektakel garantiert sein. Der Mann, der sich den Kampfnamen «Cro Beast» gegeben hat, stand in diesem Jahr bereits sechsmal im Ring. Jeder der Fights endete mit einem Knockout – und keiner dauerte länger als drei Runden. Viermal siegte Goles, zweimal verlor er, in keinem traf er auf einen Gegner von «Kobra» Gjergjajs Kaliber. «Ich suche den Knockout nicht um jeden Preis», sagt dieser. «Aber nach zwei Kämpfen über die volle Distanz wäre es wieder mal Zeit dafür.»
Dass des Schweizers Camp mit mindestens einem Auge bereits aufs Frühjahr 2016 schielt, darauf lässt auch Jo de Vriezes Anwesenheit schliessen. Der belgische Coach wurde für drei Wochen aus Kuba eingeflogen. «Er schindet mich so richtig», sagt Gjergjaj. Eine Pause ist nach dem Duell vom Samstag nicht geplant. «Sonntag und Montag ist frei, danach gehts weiter», sagt Angelo Gallina, Stammtrainer und Manager der «Kobra».
Über konkrete Zukunftspläne will er vor Samstag noch nicht reden. «Wir dürfen nicht zu weit vorausdenken.» Aber klar scheint: Geht morgen nichts schief, steigt der nächste Kampf nicht mehr in Spreitenbach, sondern in Deutschland, Grossbritannien oder den USA. Es wäre ein grosser Sprung und ein lukrativer dazu. «Interessante Angebote hatten wir in den letzten Monaten viele. Jetzt geht es darum, etwas auszuwählen, das für uns Sinn macht», sagt Gallina. (eg)