Für Schweizer Box-Fans ist der Schwergewichts-Kampf von Arnold «The Cobra» Gjergjaj (31) gegen David Haye (35) ein Highlight. Ein Schweizer vor 16'500 Zuschauern in London gegen den Ex-Weltmeister!
Auf der Insel sieht das anders aus. Die breite Masse der britischen Box-Anhänger schüttelt ob Hayes Gegnerwahl den Kopf. «Was willst du mit dieser Pflaume?» wird in Online-Foren gefragt, Blogger bezeichnen den Schweizer als «Fallobst» oder «Kanonenfutter», Gjergjaj sei schwächer als der Australier Mark de Mori, der im Winter gegen den «Hayemaker» in Runde 1 K.o. ging.
Gjergjajs Manager Angelo Gallina lässt das kalt. «Das stört uns nicht, motiviert uns höchstens noch. Die Leute haben immer ein Problem, wenn sie etwas nicht kennen. Und wer sich im Boxen auskennt, weiss, dass wir regelmässig gegen die Besten der Welt trainieren. Sparrings mit Klitschko, Pulew und Fury bekommt man nicht geschenkt.»
Dass sein Schützling bislang nicht gegen grosse Gegner gekämpft hat? «Eine Geldfrage. Wir haben uns alles Schritt für Schritt erarbeitet. Und jetzt stellen wir uns ja einem grossen Boxer. Dann können die Fans sehen, aus welchem Holz Arnold geschnitzt ist. Die Zeit ist reif.» Mit 29 Siegen in 29 Kämpfen, 21 Knockouts und siebenjähriger Aufbauarbeit hat sich die Kobra den Kampf redlich verdient. Und bekommt im Mai nun die Chance, ihren Kritikern das Maul zu stopfen.