Zum ersten Mal in der Geschichte des Box-Sports wird ein Schwergewichts-WM-Kampf im Nahen Osten ausgetragen. Entsprechend geben sich die Veranstalter Mühe, den Kampf möglichst spektakulär zu vermarkten. «Der Kampf wird an einem der einzigartigsten Austragungsorte aller Zeiten stattfinden», schwärmt Organisator Eddie Hearn.
Ob er damit zu viel verspricht? Fakt ist, dass nicht in einem Stadion, sondern in einer Gladiatoren-Arena in mitten der Wüste um den WM-Gürtel gekämpft wird. Nicht umsonst wird der Titelkampf als «Clash of Dunes» angepriesen. 15'000 Fans haben in der Diriyah Arena Platz. Zukünftig soll vor gleicher Kulisse auch der Diriyah Tennis Cup stattfinden.
Die Veranstalter sind fest davon überzeugt, die Arena für den WM-Kampf bis auf den letzten Platz füllen zu können. Nicht zuletzt, weil Saudi Arabien für den Box-Event extra Tourismusvisa für 49 Länder eingeführt hat. «Das ist ein grosser Fortschritt für das Land», lobt Hearn.
Grosse Spannweite bei Ticketpreisen
Der Haken: All denjenigen, die es sich nicht zutrauen, einen Boxkampf nüchtern zu verfolgen, ist eine Reise nach Saudi Arabien nicht zu empfehlen. Das Ausschenken und Konsumieren von Alkohol ist im Nahen Osten nämlich verboten.
Ansonsten dürfte es den Besuchern aber an nichts fehlen. Vor allem dann nicht, wenn man bereit ist, besonders tief in die Tasche zu greifen und sich ein VIP-Ticket sichert. Von einem Privatchauffeur wird man zur Arena in die Wüste gebracht, dort gelangt man durch einen privaten Eingang zu seiner Box. Der Spass kostet rund 13'400 Franken. Die günstigsten Tickets sind schon für rund 132 Franken zu haben.
Einer, der sich ein solches VIP-Ticket locker leisten könnte, ist Anthony Joshua. Wie der US-Boxer Jarrell Miller bekannt gibt, wird der Brite beim Rückkampf gegen Ruiz rund 75 Millionen Franken abkassieren. (jk)