«Ich habe eine Blockade»
So versucht Kobra Gjergjaj seine Klatsche zu erklären

Zwei Niederlagen in den letzten drei Fights: Schwergewichts-Profi Arnold «The Cobra» Gjergjaj muss über die Bücher, nachdem er am Samstag gegen Aussenseiter Sean Turner keinen Stich hat.
Publiziert: 10.12.2017 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:40 Uhr
Gjergjaj kassiert von «Big Sexy» Prügel
2:54
Schweizer Schwergewichtler:Schweizer Schwergewichtler Gjergjaj geht k.o.
Emanuel Gisi

«Es tut mir leid», sind die ersten Worte, die Arnold «The Cobra» Gjergjaj im Ring ins Mikrofon spricht, als er wieder bei Sinnen ist. Gerade eben ist der Schweizer gegen den Iren Sean «Big Sexy» Turner (26) bös unter die Räder gekommen. «Ich bin überhaupt nicht in den Kampf reingekommen», sagt Gjergjaj.

Von Beginn an bestimmt der 1,80-m-Mann aus Irland das Tempo, drängt den um über 15 Zentimeter grösseren Gjergjaj immer wieder in die Ecken. Seinen Reichweitenvorteil kann der Basler Schwergewichts-Profi nur selten ausspielen.

In Runde 2 landet er auf den Brettern, wird erstmals angezählt. In Runde 8 ist endgültig Lichterlöschen. Knockout.

Es ist Gjergjajs zweite Niederlage im 32. Profikampf, der zweite K.o. in den letzten drei Fights. Nach der Niederlage gegen den Engländer David Haye in London setzt es nun in Basel gegen den Iren Turner eine zweite Klatsche.

Er wollte leichtfüssiger sein

«Ich habe eine Blockade», sagt der 33-Jährige. «Im Training läuft es gut, aber ich bin überhaupt nicht in den Kampf reingekommen.» Leichtfüssiger wollte er auftreten, auf 102 Kilo hatte er dafür abgespeckt. Schneller werden wollte er, um noch raffinierter zuschlagen zu können. Gegen Turner hätte es eine erste Kostprobe des neuen Gjergjaj geben sollen. 

Doch im Ring ist der Plan nur ansatzweise zu erkennen. 115-Kilo-Mann Turner marschiert nach vorne und teilt aus, Gjergjaj ist meist in der Defensive. In den Runden 4 und 6 sieht der Basler noch am besten aus – aber nie wie ein Favorit mit Heimvorteil.

Gjergjaj-Manager: «Ein Schock»

«Ein Schock» sei das Ergebnis, sagt Gjergjajs Manager Angelo Gallina, der den Trainerposten vor dem Fight an den Kubaner Liesen Guzman abgegeben hat. «Im Boxen ist es wie im Leiterlispiel: Wenn du verlierst, fällst du wieder nach unten. Das ist uns heute passiert.» In dieser Verfassung wird Gjergjaj für die ganz grossen Fights kaum in Frage kommen. Obwohl er davon vor dem Turner-Kampf noch träumte.

Wie es nun weitergehen soll? Darüber wollen weder Boxer noch Manager an diesem Abend reden. Von Rücktritt wird in den Gängen des Basler Grand Casinos getuschelt. Eine Antwort gibt es noch nicht.

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