Was BLICK am Wochenende bereits vermeldete, ist seit heute Mittag offiziell: Arnold «The Cobra» Gjergjaj kämpft am 21. Mai gegen den Briten David Haye. Nach 29 Siegen in 29 Profikämpfen (21 K.o.) bekommt der Basler in der Londoner O2-Arena gegen den ehemaligen Weltmeister und Klitschko-Herausforderer seine grosse Chance.
Die grosse Show zieht allerdings einer ab, für den sich eigentlich gar niemand interessiert: Mitten in die Vorstellungs-Pressekonferenz heute Mittag platzt Rüpel-Boxer Shannon Briggs!
«Warum kämpfst du gegen den?», brüllt der 44-jährige Ami in Richtung Haye. «Ich kenne diesen Typen nicht einmal! Warum traust du dich nicht, es mit mir aufzunehmen? Let's go Champ!» Und pöbelt dann in Richtung Gjergjaj: «Wer bist du überhaupt?»
Minutenlang brüllt Briggs wie ein Irrer in Richtung Podest. Beste Unterhaltung! Haye bleibt ruhig. «Ich habe gesehen, wie viele Schläge gegen den Kopf du gegen Klitschko kassiert hast. Wenn du die medizinischen Tests bestehst, bekommst du vielleicht irgendwann deine Chance.»
Für die Kobra aus Pratteln hat der Brite deutlich wärmere Worte übrig. «Er ist grösser als ich, er ist ungeschlagen, er ist schnell, bewegt sich gut», lobt der 1.91-m-Mann seinen fast zwei Meter grossen Gegner. Die Serie von Gjergjajs Ungeschlagenheit hat den «Hayemaker» beeindruckt – nur Deontay Wilder (36 Siege) hat im Schwergewicht derzeit eine bessere Bilanz.
Die Arbeit, die Gjergjaj in den letzten Jahren mit wenig Geld in seine Karriere gesteckt hat, wie er mit Klitschko, Fury, Pulew trainiert hat, macht ihn nun für das Duell mit dem Briten interessant. «Er hat mit den Besten der Welt Sparring gemacht», sagt Hayes Manager. «Jetzt darf er gegen einen der Besten ran.»
Mit dem «Hayemaker» steht dem EBU-EE-Europameister sein bisher härtester Brocken gegenüber. «Es wird eine Schlacht geben. Ich komme her, um zu gewinnen», sagt Gjergjaj.
Und sein Manager Angelo Gallina sieht eine grosse Zukunft für seinen Schützling. «Er ist der neue Rocky. Er kommt als Flüchtling in die Schweiz, fängt mit 15 an zu Boxen.» Dann die starke Amateurkarriere, der Wechsel zu den Profis. Dort arbeitet er sich bis auf Platz 29 der unabhängigen Boxrec-Weltrangliste vor. Warum Gjergjaj bislang keine grosse Namen als Gegner hatte? Gallina: «Kein Geld, keine Namen.»
Den Namen bekommt Gjergjaj nun am 21. Mai. Und beteiligt sich mit dem Kampf an einer schönen Geste: Haye will einen Teil der Einnahmen an den britischen Box-Profi Nick Blackwell und dessen Familie abgeben. Der liegt seit dem Wochenende nach seinem Kampf gegen Chris Eubank jr. im Koma.