Gjergjaj denkt über Rücktritt nach
Wars das, Kobra?

Nach seiner schweren Niederlage gegen David Haye denkt der Schweizer Schwergewichts-Profi Arnold Gjergjaj sogar über den Rücktritt nach.
Publiziert: 23.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:54 Uhr
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Foto: EQ Images
Emanuel Gisi

Mike Tyson mag nicht der grösste Denker unserer Tage sein. Aber der legendäre US-Schwergewichtler hat über seinen Sport einst gesagt: «Jeder hat einen Plan. Bis er das erste Mal getroffen wird.» Es ist ein Satz, den Arnold «The Cobra» Gjergjaj (31) unterschreiben dürfte. 

«Ich wollte Druck machen, die Deckung hochhalten, ihn früh müde machen», sagt Gjergjaj. Doch David Haye (35), sein Gegner in der Londoner O2-Arena an diesem Samstagabend, hat andere Pläne. Der Ex-Weltmeister aus Grossbritannien vermöbelt den bis dahin in 29 Profikämpfen ungeschlagenen Schweizer regelrecht.

Schon nach 36 Sekunden schickt er ihn mit einer krachenden Rechten ein erstes Mal zu Boden.  «Arnold war nach diesem ersten Treffer schwer angeschlagen», sagt Hayes Trainer Shane McGuigan nach dem Fight. «Er war einfach weg. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis der Kampf gelaufen war.»

Tatsächlich erholt sich der Basler nicht mehr. Er verschanzt sich hinter seiner Deckung, zittert sich zum ersten Gong. Eigene Attacke? Fehlanzeige. «Es ist von Anfang an alles schiefgegangen», sagt Gjergjaj, Tränen in den Augen. «Die Niederlage tut mir sehr weh.» Sein Trainer Angelo Gallina: «Arnold hat gar nie angefangen, zu boxen.» Nach 1:35 Minuten in Runde 2 und insgesamt drei Niederschlägen hat Ringrichter O’Connor genug gesehen und bricht den Kampf ab. Technischer K.o.

Eine Erlösung für den Schweizer, der in keiner Sekunde den Anschein macht, eine Chance zu haben. Und gleichzeitig der bitterste Moment in Gjergjajs Karriere. Schliesslich hätte es sein grosser Abend werden sollen. Der Abend, an dem sich vor vollem Haus, unter den Augen von Star-Trainer José Mourinho und Millionen von TV-Zuschauern die jahrelange Arbeit auszahlen sollte. «Es tut mir leid für alle, die für mich hierhergereist sind, die mich unterstützt haben. Für meine Familie, meine Fans.»

Jetzt muss die Kobra über die Bücher. «Ich brauche ein paar Tage», sagt Gjergjaj. «Ich muss das jetzt alles erst einmal setzen lassen.» Auch ein Rücktritt ist möglich. «Ich kann noch nicht sagen, wie es weitergeht.»

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