Vom Grätschen zum Schlagen. Rio Ferdinand war schon als Abwehrspieler von ManUtd als Raubein bekannt. Nun, zwei Jahre nach seinem Rücktritt als Profi-Fussballer, startet der Champions-League-Sieger und 6-fache englische Meister eine zweite Karriere als Profi-Boxer.
Dies bestätigt am Dienstag «Betfair». Der Wettanbieter wird Ferdinand dabei unterstützen, die britische Boxlizenz (BBBC) zu machen. Trainiert wird er laut «BBC» von Team-GB-Coach Richie Woodhall (49), der Ferdinand einiges zutraut: «Er hat das Potenzial, in Zukunft Titel zu gewinnen.»
«Ich tue es, weil es für mich eine Herausforderung darstellt», sagt der heute 38-Jährige. «Ich habe Titel gewonnen – jetzt will ich einen Gürtel.»
Seit seinem Rücktritt 2015 als QPR-Verteidiger war der einst teuerste Verteidiger der Welt (wechselte 2002 für 45 Millionen Euro von Leeds zu Manchester United) als Fussball-Experte beim englischen Sender «BT Sports» tätig. Allerdings, so Ferdinand, vermisse er dabei den Wettbewerbs-Druck. Was aber auch eine Rolle spielt: Rio verlor 2015 seine Ehefrau Rebecca (†34) an Brustkrebs, was ihn völlig aus der Bahn warf. Zur Verarbeitung habe er sich seither vermehrt dem Box-Sport zugewandt.
Ferdinand ist nicht der erste Kicker, der vom Rasen in den Ring wechselt: Curtis Woodhouse (ex Birmingham) und Leon McKenzie (ex Crystal Palace) taten es ihm in England vor.
Und dann ist da noch Tim Wiese. Der ehemalige Goalie von Werder Bremen, Kaiserslautern und Hoffenheim lancierte vergangenen Herbst seine Wrestling-Karriere. Allerdings mit mässigem Erfolg.
Der 35-Jährige war aber auch als Fussballer einiges weniger erfolgreich als Rio Ferdinand. (sih)