Wer es im Boxen weit bringen will, muss vieles können. Hart zuschlagen gehört dazu, klar. Aber darüber hinaus ebenfalls wichtig: Die Gabe, sich selber inszenieren zu können. Schliesslich wollen Sender und Vermarkter TV-Abos verkaufen und Einschaltquoten bolzen. Deontay Wilder (35) und Tyson Fury (33), die in der Nacht auf Sonntag (ab ca. 5 Uhr MEZ, Dazn live) in Las Vegas um die Schwergewichts-Weltmeisterschaft boxen, sind zwei Meister dieses Fachs. Während Fury als Sprücheklopfer und Entertainer dem Rest der Boxszene um Meilen voraus ist, glänzt Wilder anderswo: Er kann protzen wie kaum ein zweiter.
Deontay Wilders Lamborghini kostet eine halbe Million
Zum Beispiel, wenn es um Autos geht. Der Fuhrpark des früheren WBC-Weltmeisters, der im Februar 2020 gegen Fury zum ersten Mal in seiner Karriere k.o. gegangen war, ist beeindruckend. Stolzestes Stück: Sein Lamborghini Aventador, rund 550'000 Franken teuer, 350 km/h schnell, 700 PS stark und mit Krokodilleder-Muster lackiert.
Ebenfalls in Wilders Besitz: Ein 440'000 Franken teurer Rolls-Royce Phantom, mit dem der US-Amerikaner regelmässig auf Instagram posiert – nur einer von mehreren Rolls-Royces, die in seiner Garage stehen. Im Vergleich dazu ein Schnäppchen ist der 90'000-Franken-Hummer, mit dem Wilder gerne vorfährt, der Hayabusa-Töff von Suzuki und der Polaris Slingshot, eine Art Go-Kart für die Strasse, der innert weniger als 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt.
Tyson Fury steht auf Ferrari
Und Fury? Der muss sich auch hier nicht verstecken. Fury ist Ferrari-Fan, besitzt unter anderem einen mehr als 300'000 Franken teuren GTC4Lusso und einen Portofino, der rund eine Viertelmillion wert ist. Ebenfalls Teil des Fury-Fuhrparks: Ein Camouflage-Range-Rover, mehrere Rolls-Royce – und ein alter Mini Cooper, bei dem sich der Betrachter wundert, wie 2,06-m-Mann Fury seinen massigen Körper überhaupt in den Fahrersitz wuchten kann.
Wenn es am frühen Sonntagmorgen in der T-Mobile-Arena von Las Vegas im Ring ernst gilt, werden PS-Zahlen, Beschleunigungs-Werte und ein teures Preisschild weder Wilder noch Fury helfen. Dann zählt nur noch, wer in Boxhandschuhen mehr Gas geben kann. (eg)