Er pöbelt schon gegen «Fettarsch» Fury
Unterschätzt Joshua seinen WM-Gegner Klitschko?

Box-Shootingstar Anthony Joshua liefert sich wenige Tage vor seinem WM-Kampf gegen Klitschko heftige Wortgefechte mit dessen letztem Bezwinger. Rächt sich das?
Publiziert: 21.04.2017 um 19:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:22 Uhr
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Anthony Joshua im Trainingscamp.
Foto: Getty Images
Emanuel Gisi

Es ist der Kampf seines Lebens. 90'000 Zuschauer wollen sehen, wie sich Anthony Joshua (27) gegen Wladimir Klitschko (41) schlägt. Innert sechs Stunden war das Wembley-Stadion ausverkauft. Besiegt der in 18 Kämpfen unbesiegte Jungstar auch Klitschko, dann liegt ihm die Welt zu Füssen, drei Weltmeistergürtel wären ihm sicher. Ein bisschen mehr als eine Woche noch, dann kann er schon am Ziel sein.

Aber was macht Joshua? Schon jetzt Pläne für den nächsten Titelkampf, offensichtlich. Der Brite verzettelt sich ein paar Tage vor dem ersten Gong am 29. April im Trashtalk mit Ex-Weltmeister Tyson Fury.

Der ist zwar der letzte, der Klitschko geschlagen hat. Doch wegen Depressionen und Drogenproblemen hat er seine Titel abgeben müssen, schwer übergewichtig taumelt er durchs Leben, ein Comeback scheint im Moment nicht realistisch.

In Richtung Joshua pöbelt er trotzdem. Und der steigt voll darauf ein: «Du kriegst zwei Tickets am Ring. Aber bring niemanden mit, die sind für deinen fetten Arsch.»

Fury kontert: «Ich mag fett sein, aber du bist ein Champion aus Papier, ein Gewichtheber mit einem Kinn aus Papier, ein Möchtegern-Bösewicht.»

Joshua: «Halt die Schnauze und gib mir ein Datum, wann du zurück bist. Du bist der einzige Grund, warum wir noch nicht gekämpft haben. Ich gehe nirgendwohin!»

Die Worte wollen nicht so ganz zur Rolle des Goldjungen passen, die sich der Olympiasieger von 2012 als Profi geschnappt hat. Verliert Joshua kurz vor dem grossen Tag die Nerven? Oder nimmt er Klitschko sogar auf die leichte Schulter?

Dem Ukrainer wäre beides recht. Auf das Gossen-Niveau der beiden Briten mag er sich jedenfalls nicht herunterlassen. «Es ist schade zu sehen, dass der Boxsport teilweise auf ein Niveau der Primitivität runtergerutscht ist», sagte Klitschko bereits im Februar. «Pythagoras, Platon, Jack London und Nelson Mandela waren mit dem Boxen verbunden. Sie haben bewiesen, dass Boxen auch Intelligenz ist und nicht nur Pöbelei.»

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