Als Blick Egzon Maliqaj (32) erreicht, ist er gerade auf dem Heimweg von der Arbeit. «Jetzt gehe ich kurz nach Hause, danach gehts weiter ins Training», erzählt er. Ein normaler Tag für den Aargauer. Denn Maliqaj arbeitet 100 Prozent als Maschineningenieur und boxt nebenbei in Profikämpfen.
Was andere als Hauptberuf sehen, macht Maliqaj nebenbei. Doch er würde es nicht anders wollen: «Es gefällt mir, dass ich tagsüber mit meinen Arbeitskollegen im Ingenieurbüro arbeiten kann und etwas ganz anderes mache als am Abend beim Boxen.» Seine Ferien opfert er dem Boxsport. Denn wenn er sich intensiv auf einen Kampf vorbereiten muss, nimmt er frei.
Titelkampf steht an
So geschehen in der Vorbereitung für den Samstag. Dann kämpft er in Klingnau gegen den 27-jährigen Serben Novak Radulovic (27 Profi-Fights, 17 Siege, 9 Niederlagen und 1 Remis) um den IBO-International Titel im Mittelgewicht (bis 72,5 kg).
Die International Boxing Organisation (IBO) ist eine Boxorganisation mit Sitz in den USA. Sie richtet offizielle Kämpfe aus und vergibt die IBO-Weltmeistertitel, sowie kleinere Titel wie z.B. den IBO-International Titel. Die IBO ist im Vergleich mit den vier grössten und international anerkannten Organisationen WBC, WBA, WBO und IBF eine weniger bedeutende und kleinere Organisation.
Jedoch haben schon etliche grosse Namen wie Manny Pacquiao, Floyd Mayweather, Wladimir Klitschko und Tyson Fury IBO-Titel geholt und diese als Sprungbrett für ihre grossen Karrieren genutzt.
Die International Boxing Organisation (IBO) ist eine Boxorganisation mit Sitz in den USA. Sie richtet offizielle Kämpfe aus und vergibt die IBO-Weltmeistertitel, sowie kleinere Titel wie z.B. den IBO-International Titel. Die IBO ist im Vergleich mit den vier grössten und international anerkannten Organisationen WBC, WBA, WBO und IBF eine weniger bedeutende und kleinere Organisation.
Jedoch haben schon etliche grosse Namen wie Manny Pacquiao, Floyd Mayweather, Wladimir Klitschko und Tyson Fury IBO-Titel geholt und diese als Sprungbrett für ihre grossen Karrieren genutzt.
Für Maliqaj (15 Profi-Fights, 13 Siege, 1 Niederlage, 1 Remis) ist es nach der Niederlage vom vergangenen Dezember im WBO-Titelkampf die zweite Chance auf einen internationalen Titel. Auch wenn es diesmal um einen weniger renommierten Gurt geht als noch 2022, sei es ein grosser Türöffner für ihn: «Durch einen Sieg werde ich attraktiver, um im Ausland zu boxen.» Sein grosses Ziel im nächsten Jahr.
Als Kosovo-Schweizer gegen einen Serben
Der Kampf vom Samstag bringt etwas politische Brisanz mit. Denn Maliqaj hat kosovarische Wurzeln, sein Gegner kommt aus Serbien. «Für mich spielt es keine Rolle, von wo der Gegner kommt, solange er mich respektiert. Ich will einfach meinen Job machen», stellt er klar. Ausserdem kämpfe er ja sowieso unter Schweizer Flagge. Doch der 32-Jährige weiss auch: «Für einige meiner Fans würde eine Niederlage gegen ihn sicherlich besonders weh tun.»
Hausaufgaben statt Boxring
Wichtiger als Sieg oder Niederlage ist für den zweifachen Vater seine Familie. Aufgrund seines harten Alltags mit Arbeit und Training sieht Maliqaj seine beiden Söhne (5 und 2) unter der Woche aber nur selten. «Ich mache mir schon Gedanken, zu viel von der Entwicklung meiner Söhne zu verpassen», gibt er zu.
Auch darum ist für den Boxer klar, dass er sich jetzt in der Endphase seiner Karriere befindet. «Sobald mein Sohn eingeschult wird, werde ich zurückstecken, um dann mehr Zeit mit ihm zu verbringen und ihm bei den Hausaufgaben zu helfen.»
Bis dahin wolle er aber nochmals «alles rausholen aus der Boxkarriere». Angefangen am Samstag.