1. Was steht auf dem Spiel?
Deontay Wilder (33) und Tyson Fury (30) boxen in Los Angeles um den WBC-Weltmeistertitel im Schwergewicht, den einzigen der vier relevanten Titel, den Superstar Anthony Joshua (29) bisher nicht hält. Die Bilanz der beiden ist beeindruckend: Der US-Amerikaner Wilder steht bei 40 Siegen in 40 Fights (39 Knockouts). Fury hat in 27 Kämpfen 27 Siege (19 Knockouts) auf dem Konto.
2. Wird es ein guter Kampf?
Alles ist möglich. Die Ausgangslage des Riesen-Duells (Fury ist 2,06 m gross, Wilder 2,01 m) ist vielversprechend: Mit Wilder trifft der härteste Schläger im Schwergewicht auf Klitschko-Bezwinger Fury, den Mann mit der grössten Persönlichkeit – und auf einen, der ihm technisch überlegen ist. Ein brutaler Knockout ist drin. Oder aber ein Fight, in dem Wilder wie in der Fabel von Hase und Igel dem nur äusserlich schwerfällig wirkenden Fury hinterherwetzt.
3. Wer ist Favorit?
Geht es nach den Wettbüros, hat Wilder die Nase vorne. Den Buchmachern scheint ein K.o. in Runde 6 oder 7 realistisch. Mit seinem Sieg gegen den Kubaner Luis «King Kong» Ortiz hat Wilder zuletzt bewiesen, dass er auch grosse Nummern ausknocken kann – und gleichzeitig in der Lage ist, einzustecken.
4. Hat Fury eine Chance?
Aber sicher. Geht es über die Punkte, dürfte Fury siegen. Und auch seine Schlagkraft ist nicht zu unterschätzen. Die Frage lautet: Ist der Brite nach seiner dreijährigen Alkohol- und Drogen-Pause und zwei Siegen gegen leichte Gegner (Seferi und Pianeta) schon wieder bereit für die Weltklasse? Zweimetermann Fury hat in den letzten 18 Monaten rund 50 Kg abgenommen. Wenn sein Körper diese Rosskur gut überstanden hat, kann sich Wilder auf einiges gefasst machen.
5. Um wieviel Geld geht es?
Um sehr viel. Wilder streicht rund 14 Millionen Franken ein, Fury kassiert etwa 10 Millionen. Fury hat allerdings bereits angekündigt, das Geld nicht behalten zu wollen und es stattdessen dafür einzusetzen, um Unterkünfte für Obdachlose zu bauen. «Ich kann Geld eigentlich nicht gebrauchen. Ich habe auch kein Interesse daran, Millionär oder Milliardär zu werden. Ich bin Boxer, nicht Geschäftsmann.» Für Plätze am Ring im Staples Center von Los Angeles werden derzeit bis zu 4000 US-Dollar pro Ticket verlangt.
6. Wo kann ich den Kampf sehen?
Der Streamingdienst DAZN überträgt live. Die Kontrahenten werden am frühen Sonntagmorgen gegen 6 Uhr Schweizer Zeit im Ring erwartet. Hier können Sie den Kampf live miterleben und Ihren Gratismonat starten.
7. Darf der Sieger gegen Anthony Joshua boxen?
Hoffentlich. Doch der Olympiasieger von 2012 ziert sich noch, konnte sich mit keinem der beiden Kontrahenten bisher auf ein Duell einigen. Sicher ist, dass Joshua im Frühling 2019 im Londoner Wembley-Stadion kämpfen wird. Ob gegen Wilder, Fury oder einen Pflichtherausforderer ist derzeit offen.