Im August ist es also wirklich so weit: Ex-Weltmeister Floyd Mayweather (40) boxt gegen UFC-Superstar Conor McGregor (28). Einer der besten Boxer aller Zeiten gegen den Star der Stunde im grössten Mixed-Martial-Arts-Verband.
Über den sportlichen Wert des Vergleichs müssen wir keine Sekunde diskutieren: Mayweather vs. McGregor wird ein Zirkus-Kampf. Es müsste ein Wunder geschehen, damit McGregor gegen den in 49 Kämpfen ungeschlagenen Ex-Weltmeister eine Chance hat.
Ist ja auch logisch: Im MMA-Käfig darf nicht nur geschlagen, sondern auch getreten, gerungen und gewürgt werden. Im Boxring ist der UFC-Fighter seiner Waffen beraubt. Auch wenn er für einen Käfig-Kämpfer einen passablen Boxer abgeben mag, sollte ihn ein Weltklassemann von Mayweathers Format locker besiegen.
Dass die Box-Legende aus der Rente zurückkehrt, um gegen den MMA-Proleten McGregor in den Ring zu steigen, treibt die Puristen zur Weissglut. «Wir müssen den Sport beschützen», sagt zum Beispiel Oscar De La Hoya (44), einst Boxer, heute Promoter.
Das ist falsch. Weil die Fans beider Lager den Kampf sehen wollen. Weil der vor allem im Vorfeld beste Unterhaltung bieten wird. Die Chancen stehen gut, dass Mayweather vs. McGregor sämtliche Pay-TV-Rekorde brechen wird.
Gerade die Box-Funktionäre sollten sich daran erinnern, dass ihr Sport immer auch Entertainment ist.
Bestes Beispiel dafür ist Anthony Joshuas spektakulärer Triumph über Wladimir Klitschko, mit dem der Brite die eingeschlafene Schwergewichts-Division auf einen Schlag wachküsste. Beste Werbung für den Sport, der vor allem in den USA durch die blutigen Käfig-Kämpfe der UFC in Bedrängnis geraten ist.
Wenn Mayweather den UFC-Emporkömmling überzeugend in die Schranken weist und dem grössten Star der aufstrebenden MMA-Division zeigt, wo der Hammer hängt – vielleicht wird der Zirkus-Fight plötzlich zum zweiten Box-Volltreffer des Jahres.