Der 25-Jährige aus Zollikofen will diesen Samstag Weltmeister werden! In Visp fightet er um den IBF-Titel im Junior-Weltergewicht gegen Shadrack Ignas aus Tansania.
Im Sparring mit dem 20 Kilogramm schwereren Yves Studer holt sich Chervet den letzten Schliff. Nach einem intensiven Trainingslager in Berlin. Nach dem Sparring sagt ein ausgepumpter Studer: «Chervet wird in Visp bereit sein!»
Chervet? Bei diesem Namen klingelt es bei den Box-Fans. Fritz Chervet (73) kann man getrost als den populärsten Schweizer Boxer aller Zeiten bezeichnen. In den Siebzigerjahren verzückte er die Massen. Fritzli ist Alains Onkel. Nun soll also der Neffe für die Familie Ehre einlegen.
Alain meint: «Ich bin sicher, dass ich in Visp gewinne. Ich habe mich noch nie so gut gefühlt. Der WM-Titel würde mir weitere Türen öffnen.»
Dass über Gegner Ignas wenig bekannt ist, weil keine Videos vorhanden waren, macht ihn nicht nervös. Laut Chervet-Mentor Daniel Hartmann ist Ignas sehr athletisch, eine Art Zulu-Krieger. Er soll einen wilden, unorthodoxen Stil pflegen.
Das lässt Alain Chervet aber kalt: «Genau deshalb habe ich mich in der viermonatigen Vorbereitung mit den unterschiedlichsten Boxern gemessen. Ich glaube nicht, dass mich in diesem Fight etwas überraschen kann.»