Die Taktik ist wohl bedacht. Viviane Obenauf kommt unten kurz. Mit einem heissen Miniröckchen erscheint die 29-Jährige beim Casting im RTL-Studio in Köln. Klar, dass der fesche Chef-Juror Dieter Bohlen (61) entzückt reagiert: «Kennen wir uns?», fragt er. «Noch nicht», antwortet die bildhübsche Viviane schlagfertig.
Was dann passiert, verrät sie noch nicht. Das verbietet ihr der Vertrag mit der Organisation der deutschen Casting-Sendung «Deutschland sucht den Superstar». Die Aufnahmen sind seit Oktober im Kasten, werden aber erst ab dem 2. Januar in mehreren Folgen ausgestrahlt. Wann genau der Auftritt von Viviane Obenauf zu sehen ist, steht noch aus. «Ich vermute, das wird Ende Januar», sagt sie.
Viviane Obenauf, geboren in Rio de Janeiro, Boxerin, seit sie 18 ist. 2008 lernte sie auf einer Europa-Reise ihren Ehemann kennen und liess sich in der Schweiz nieder. Heute wohnt sie in Oberried am Brienzersee. «An diesem schönen Fleckchen Erde.»
2011 kam Sohn Calvin zur Welt. Nach der Geburt forcierte sie ihre Box-Karriere, wurde Schweizer Amateur-Meisterin und schliesslich Profi.
Die ersten sechs Kämpfe hat die Boxerin mit Kampfname «Golden Girl» alle überzeugend gewonnen. Dann am 7. November die erste Niederlage. Ein unerwarteter Rückschlag, aber nicht das Ende ihrer Karriere. Zumindest aber so etwas wie ein Wendepunkt. Gerade hat sie sich vom Boxteam Thun Oberland und damit von der Schweizer Boxpionierin Christina Nigg (54) getrennt und sucht neue Wege.
Dazu gehört auch ihr Abenteuer bei DSDS. Ihr erster öffentlicher Auftritt als Sängerin. «Zu-vor habe ich nur in der Dusche oder vor meinem Sohn oder meinem Trainer gesungen». Für ihren Auftritt beim DSDS-Casting, nahm sie dann doch ein paar Gesangsstunden. «Ich will immer mein Bestes zeigen.»
Beim Vorsingen in Deutschland hatte sie die Box-Handschuhe stets dabei, liess keine Gelegenheit aus, Werbung für sich und ihre Sportart zu machen. «So ein Auftritt vor einem Millionenpublikum, das ist auch eine riesige Chance.»
Als Profi-Boxerin in der Schweiz ist jede Gelegenheit willkommen, um auf sich aufmerksam zu machen. Viel Geld verdienen kann sie nämlich damit nicht.
Trotzdem sagt sie: «Dieser Sport ist mein Leben. Ich möchte eine grosse Boxerin werden.»