Angelo Peña (28) kann einem leid tun. Der Ostermundiger Superfedergewichtler sollte eigentlich am Karfreitag zu seinem 7. Profikampf antreten (bisherige Bilanz: 6 Fights, 6 Siege, 4 k.o.). Doch daraus wird nichts. Der Grund: Sein Gegner Edgar Vargas (Mexiko) taucht mächtig zu schwer beim Wiegen auf, wiegt über 8 kg zu viel. Oder übersetzt: Er ist drei Gewichtsklassen zu schwer. «So etwas habe ich noch nie erlebt», sagt Promoter Leander Strupler. «Sehr unprofessionell.»
Und so fällt Peñas Fight aus. Der ist traurig, schliesslich bereitete er sich ausführlich vor. Seine Angriffslust hat er darob aber nicht verloren. «Ich hätte ihn trotzdem k.o. geschlagen. Kein Problem!», sagt er im Ring. Dazu kommts nun nicht. Und auch der grosse Osterschmaus wird nun wohl redimensioniert werden müssen. «Ich hatte mich richtig aufs Essen gefreut», sagt Peña. Nun bleibt er wohl vorerst hungrig – und dürfte bald einen neuen Gegner vorgesetzt bekommen. «Ich bin topfit, ich bin bereit», sagt er. «Ich vertraue meinem Management, dass es gut weitergeht für mich.»
Mouafos perfekte Bilanz endet auf den Brettern
Geboxt wird in Bern dann aber doch noch. Christopher Mouafo (27) und Bryan Fanga (28) kämpfen im Superleichtgewicht um den Schweizermeistertitel bei den Profis. Der Bieler Mouafo geht mit perfekter Bilanz in den Fight, als Profi ist er ungeschlagen, sein Gang zum Ring wird von einem Rapper begleitet – ziemlich spektakulär ist sein Weg zum Seilgeviert. Doch bei den Amateuren hat ihn Aussenseiter Fanga schon einmal geschlagen. Was verheisst das für den Kampf am Karfreitag? Nichts Gutes! Fanga zeigt eine gute erste Runde, in der zweiten Runde legt er nach, trifft seinen Gegner hart. Nach etwas mehr als zwei Minuten geht Mouafo das erste Mal zu Boden, statt sich in die Pause zu retten, bekommt er gleich noch einmal einen Volltreffer verpasst. K.o. in Runde 2, Bryan Fanga macht sich zum Schweizer Meister im Superleichtgewicht.
Vor dem Fanga-Coup sorgt der Aarauer Alfred Kqira (27) für ein Glanzlicht. Er muss gegen den Niederländer Steve Suppan an. Und das wird ein kurzes Vergnügen: Zwei Niederschläge in Runde 1, der Holländer, der mit sehr solider Bilanz nach Bern gereist ist (13 Siege, 1 Niederlage, 1 Remis) steht keine zwei Minuten durch. K.o. in Runde 1, Kqira triumphiert. (eg)
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