Der durchtrainierte Brite Joshua fordert in New York den schwabbeligen Mexikaner Andy Ruiz Jr. Was auf dem Papier eigentlich eine klare Angelegenheit ist, kommt ganz anders und erstaunt die Box-Welt.
Andy Ruiz Jr. wäre gar nicht gegen Joshua in den Ring gestiegen, wäre der eigentliche Gegner Jarrell Miller im April nicht durch eine Dopingkontrolle gerasselt. Ruiz Jr. kommt zum Handkuss und bezwingt den Favoriten Joshua in der siebten Runde durch ein technisches K.o.
In der dritten Runde schickt Joshua den Mexikaner das einzige Mal auf die Bretter, Ruiz erholt sich jedoch schnell, kontert den Briten, trifft ihn hart mit einem linken Haken. Der einstige Klitschko-Bezwinger Joshua verliert mehr und mehr die Kontrolle über den Fight.
«Ich danke Gott»
In Runde 7 liegt der Titelverteidiger gleich zweimal am Boden. Ringrichter Griffin beendet den Kampf und krönt Ruiz Jr. zum Schwergewichts-Weltmeister der Verbände WBO, WBA und IBF.
«Ich danke Gott, dass er mir diesen Sieg geschenkt hat. Davon habe ich geträumt, dafür habe ich hart gearbeitet. Ich kann gar nicht glauben, dass ich gerade meinen Traum habe wahr werden lassen», sagt der Underdog nach dem Kampf.
Ruiz Jr. ist der erste Schwergewichts-Weltmeister mit mexikanischen Wurzeln – schreibt damit am Samstagabend im Madison Square Garden gleich doppelt Geschichte. Für Joshua ist es die erste Niederlage in seiner Profi-Karriere. (jsl)