Basler Boxer ausser Gefecht
Zwerchfell-Riss bei «Kobra» Gjergjaj!

Ein sechs Zentimeter langer Riss des Zwerchfells setzt den Schweizer Schwergewichtsprofi Arnold «The Cobra» Gjergjaj ausser Gefecht. Wann der Basler wieder in den Ring steigen kann, ist offen.
Publiziert: 03.04.2017 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:05 Uhr
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Arnold Gjergjaj (r.) im Kampf gegen den Briten David Haye.
Foto: KEY
Emanuel Gisi

Zwangspause für den Schweizer Schwergewichts-Boxer Arnold «The Cobra» Gjergjaj (32).

Die Schmerzen waren länger schon da. Manchmal stärker, manchmal schwächer. Manchmal weg, dann wieder zurück. «Ich war bei Herzspezialisten», sagt Gjergjaj zu BLICK. «Die haben nichts gefunden. Das ist ein unangenehmes Gefühl: Zu wissen, dass da etwas nicht stimmt, aber nicht, was das Problem ist.»

Auch in der Vorbereitung auf den Kampf gegen den britischen Ex-Weltmeister David Haye (K.o.-Niederlage in der 2. Runde) behindern ihn starke Schmerzen und unregelmässiger Herzschlag.

Nur eine Diagnose fehlt. Die Ärzte wissen nicht, was dem 1,97-m-Hünen fehlt. Erst jetzt die Gewissheit: Gjergjaj leidet unter einem sechs Zentimeter langen Zwerchfell-Riss!

Die Folge: Der Schliessmuskel der Speiseröhre funktioniert nicht mehr richtig, Magensäure fliesst nach oben. Reflux-Krankheit nennen das die Mediziner.

Unters Messer will der Basler deswegen nicht. «Wir haben uns für die konservative Behandlung entschieden», sagt er. Eine Operation sei ein Thema gewesen, man versuche es jetzt aber mit Medikamenten.

Rund zehn Prozent der westlichen Bevölkerung leiden unter ähnlichen Problemen wie Gjergjaj. Der grosse Teil kann im Alltag damit ohne grössere Komplikationen leben.

Was das für einen Boxer im Wettkampf-Modus bedeutet, ist allerdings offen. «Für uns ist schwierig, dass wir nicht wissen, wie der Körper unter Spitzensport-Belastung reagiert», sagt Gjergjajs Manager Angelo Gallina.

Wann Gjergjaj (31 Kämpfe, 30 Siege, 22 K.o.) wieder voll einsatzfähig ist, bleibt abzuwarten. Im Moment trainiert er auf niedriger Belastungsstufe, Kampf-Angebote kann er nicht annehmen. Ursprünglich war für den Frühling ein Fight geplant. Doch die Ernstkämpfe müssen warten.

Klar ist jetzt schon, dass der Schwergewichtler seine Ernährung umstellen muss. Scharfe Speisen werden vom Menüplan gestrichen. Mehr noch: «Schoggi ist jetzt tabu», sagt Gjergjaj. «Und der Pfefferminztee, den ich so liebe.»

Das Schlimmste sei jetzt aber überstanden, hofft der 32-Jährige. Spätestens im Herbst will das Team Kobra wieder im Ring Schlagzeilen machen.

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